Kein Gehsteig in Oberzaunsbach

12.1.2017, 12:00 Uhr
Kein Gehsteig in Oberzaunsbach

© Foto: Stefan Braun

Eigentlich wollte das Gremium die Sitzung zügig über die Bühne bringen, hatte doch der Dritte Bürgermeister Gerhard Kraft nach der Sitzung noch zu einem Geburtstagsumtrunk eingeladen. Das war aber beim Tagesordnungspunkt „Ortsdurchfahrt Oberzaunsbach“  längst vergessen. Die Diskussionen ähnelten denen des Vorjahres. Gemeinderat Gerhard Mühlhäußer erweiterte die Plattform der Argumente mit dem Hinweis, dass er sich eine ähnlich gelungene Lösung wie den neuen Gehweg entlang der Trubach an der Schlossmauer im Hauptort vorstellen könne. Dem entgegnete Renate Hofmann, dass in diesem Falle vom Bach in Oberzaunsbach nichts mehr zu sehen wäre.

Bei der weiteren Diskussion kam auch das Thema Kosten für die Anlieger bei der Variante mit Gehweg wieder zum Tragen. Die Kosten seien unsicher und können sich „nach einer Schätzung bis auf 900 000 Euro auflaufen“ argumentierte Hofmann. Obwohl Bürgermeisterin Rose Stark daran erinnerte, dass die Gemeinde für die Verkehrssicherheit innerhalb der Ortschaft zuständig sei und auch das Landratsamt sowie das Amt für Ländliche Entwicklung einen Gehweg möchten, lehnte das Gremium, als es endlich zur Abstimmung kam, hauchdünn mit 8:7 die Variante mit Gehweg ab.

Einstimmig hingegen wurde der Jahresabschluss 2015 der Wasserversorgung und Photovoltaikanlage mit einem Jahresüberschuss in Höhe von knapp 5350 Euro festgestellt.

Bei fünf Gegenstimmen wurde der Antrag der Gemeindebücherei St. Kilian auf eine Übernahme der Kosten für die Softwarepflege in Höhe von 300 Euro im Jahr ab 2016 abgelehnt. Den Räten missfiel es, dass sie erst im Nachgang gefragt werden, es wurde dennoch in einem weiteren Beschluss eine Kostenübernahme von 50 Prozent festgelegt.

Heftig diskutiert wurde wegen eines Bauantrages zur Errichtung eines Mehrfamilienhauses mit sechs Wohneinheiten und drei Garagen im Zentrum des Hauptortes. Gerhard Mühlhäußer erinnerte daran, dass über das betroffene Areal bereits seit 25 Jahren immer wieder diskutiert werde. Auch wenn der Antrag so wie er vorliege, abgelehnt werden müsse, solle mit dem Antragsteller geredet werden. Geschäftsleiter Andreas Pfister entgegnete, dass zunächst über den Antrag entschieden werden müsse. Im Vorfeld sei mit der Gemeinde nicht gesprochen worden, erst nachdem der Antrag eingegangen sei. Derzeit stehe die Sanierungssatzung der Zustimmung im Wege. Marktgemeinderat Franz Stein lieferte sich daraufhin einen kurzen Disput mit Pfister, dem er mangelnde Unterstützung des Antragstellers vorwarf. Auch Renate Hofmann kritisierte die ihrer Ansicht nach negative Grundeinstellung dem Bauvorhaben gegenüber: „Ich habe den Eindruck, dass die Ansiedlung hier nicht gewollt ist, dabei wollen wir doch die Leute in der Gemeinde halten“. Dieser Ansicht widersprach die Bürgermeisterin vehement. Der Zweite Bürgermeister Walther Metzner konnte die Wogen wieder glätten: „Es ist doch alles geklärt, der Bauherr weiß, was er ändern muss.“ Der Bauantrag wurde mit 10:5 Stimmen abgelehnt.

Zum Abschluss der Sitzung informierte Rose Stark, dass der Feuerwehrkommandant in Hetzelsdorf zurückgetreten sei und auch der Stellvertreter das Amt nicht übernehmen wolle. Es müsse daher jemand mit der entsprechenden Eignung gesucht werden.

Mit Zufriedenheit wurde die Information entgegen genommen, dass der Einspruch des Vorbesitzers des Geländes, auf dem der Lützelsdorfer Gemeindebackofen steht  vom Amt für Ländliche Entwicklung als unbegründet zurückgewiesen wurde. Die Planungen laufen weiter, ab Mai soll gebaut werden, im Sommer ist die Einweihung vorgesehen.

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