Kein gutes Jahr für Bienen: Zu kühl, zu trocken, zu windig

17.1.2018, 13:00 Uhr
Kein gutes Jahr für Bienen: Zu kühl, zu trocken, zu windig

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Wie Strauß erklärte, sei der Mitgliederstand mit 164 Imkern zum Ende des Jahres 2017 dank elf Neueintritten relativ stabil. Er bedauerte aber, dass gerade jüngere Imker nach den Anfangsjahren die Imkerei wieder aufgeben.

Was das vergangene Imkerjahr angeht, so fiel wegen des frühen Wiesenschnitts das wichtige Löwenzahnangebot weitgehend aus. Ein gewisser Ersatz stehe vermehrt nach der Ernte mit den Zwischenfrüchten an. Die Salweidenblüte schied aber aufgrund des Spätfrostes vollkommen aus. Bei der späteren Rapsblüte war es zu trocken und vor allem zu windig, weshalb laut Strauß weitgehend die bedeutendsten Trachtangebote für die Bienen entfielen.

Auch ist der jetzige Winter laut Strauß zu mild, weshalb auch die Gefahr des verstärkten Befalls durch die Varroamilbe besteht. Er rief daraufhin die Imker zu mehr Wachsamkeit auf. Um den Milbenbefall zu verhindern ist es wichtig, dass Imker ihre Völker über die Saison gezielt behandeln. Unter anderem sollte nach der Abschleuderung die Milbenbehandlung möglichst gleichzeitig erfolgen. Die Gefahr besteht sonst, dass durch räuberische Bienen, die in andere Stöcke einfallen, die Milbe wieder verbreiet wird, wie Wolf-Dietrich Schröber, Vorsitzender des Kreisverbandes vor einiger Zeit in einem Gespräch mit den NN erklärte.

Auch, so Strauß, gebe es für die Bienen einen erhöhten Futterbedarf. Er berichtete zudem von einem Versicherungsfall: Ein Marder oder Waschbär sei durch eine Lücke in ein Bienenhaus eingedrungen und habe bei sechs Beuten die Abdeckungen zerbissen. Glücklicherweise hätten die Völker trotz der offenen Beuten überlebt. So blieb es beim Materialschaden.

Im Rückblick auf 2017 waren die Imker beim Tag des offenen Dorfes in Ebersbach, beim Familientag in Hetzles und am Kersbacher Gartenbautag präsent. 2016 hielten 160 Imker 942 Völker, das seien ein Imker und drei Völker weniger als 2015.

Für 2017 werden die Zahlen erst erfasst. Die Tendenz des Rückgangs an Völkern hält somit an. Zufrieden zeigte sich Strauß über die Öffentlichkeitsarbeit.

Kurz ging Strauß auch auf die Sturmschäden am Kreis-Lehrbienenstand in Lützelsdorf ein (wie bereits berichtet). Für die geplanten Umbauarbeiten werden die Kosten überwiegend von der öffentlichen Hand gedeckt. Anteilig leistete der Imkerverein Forchheim bereits seinen Beitrag von 5000 Euro. Was die Unwetterschäden jetzt bedeuten, bleibe noch abzuwarten.

Erich Strauß dankte im weiteren Verlauf dem Vorstand für die gute Arbeit und wünschte allen Imkern ein erfolgreiches Bienenjahr. Und er wagte noch einen Blick in die Zukunft: 2019 stehen wieder Wahlen an. Nach langjähriger Vorstandsarbeit wünsche er sich einen Generationenwechsel.

Schließlich wurden noch treue Imker ausgezeichnet: Zu Ehrenmitgliedern wurden Hans Simmerlein und Alfred Hagen ernannt. Die Ehrennadel in Gold erhielten für 40-jährige Mitgliedschaft Karl Nemetschek, Johann Steffl und Walter Wagenseil. Die silberne Ehrennadel nahm Kurt Knauer entgegen.

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