Kersbach: In zwei Jahren können neue Häuser entstehen

11.2.2016, 06:00 Uhr
Kersbach: In zwei Jahren können neue Häuser entstehen

© Foto: Ralf Rödel

Läuft alles nach Plan, beginnt die Bahn im Mai damit, in Kersbach die Lärmschutzwand zu bauen. Insgesamt 700 Meter sind nötig, um den Lärm im künftigen Baugebiet Stampfäcker auf ein erträgliches Niveau zu reduzieren. Auf 300 Meter Länge stockt die Bahn ihre sowieso geplante Wand um 50 Zentimeter auf. Die restlichen 400 Meter baut sie extra für die Stadt. Die Rechnung, zirka 1,5 Millionen Euro, geht an Forchheim. Einen Teil davon werden wohl über die Erschließungskosten auch die Grundstückseigentümer zahlen müssen, sagt Oberbürgermeister Franz Stumpf beim Ortstermin. Dafür wird aus den 14 Hektar zwischen Bahngleisen, der Staatsstraße nach Kersbach und der Bahnhofstraße wertvolles Bauland.

So schlicht die Lösung ist, so lange hat es gedauert, bis die Beteiligten sie gefunden haben. Bereits 1997 hat die Stadt geplant, das Areal Stampfäcker zum Wohngebiet umzuwandeln. Dann kam die Bahn mit ihren Streckenausbau-Plänen dazwischen. Wer baut und zahlt den Lärmschutz?, lautete seitdem die Frage.

Die Bahn weigerte sich hartnäckig, die Wand für die künftigen Wohngebiete zu bauen. Das Argument: Die Bahn habe in den 90er Jahren einige Monate vor der Stadt ihre Ausbau-Pläne bei der Regierung angemeldet. Damit stand das Baugebiet Stampfäcker (das im Süden angrenzende Pointäcker ist weniger betroffen) vor dem Aus. Oberbürgermeister Franz Stumpf dagegen erklärte, Stampfäcker sei schon länger geplant gewesen und drohte mit einer Klage, was seinerseits die Bahn wertvolle Zeit gekostet hätte. Die Situation schien fest gefahren.

Besprechung in Berlin

Im Januar dieses Jahres wurde deshalb auf ganz hoher Ebene, in Berlin, getagt. Vertreter der Bahn, des Verkehrsministeriums und der Stadt saßen zusammen. Die Bundestagsabgeordneten Thomas Silberhorn (CSU) und Andreas Schwarz (SPD) waren mit von der Partie, auch Landrat Hermann Ulm (CSU) reiste in die Hauptstadt. Am Ende steht nun der Kompromiss: Die Bahn baut, die Stadt zahlt.

Die Frage, die sich nun stellt: Reicht die Infrastruktur in Kersbach für so viele Neubürger? Nirgendwo sonst in Forchheim ist in den nächsten Jahren ähnlich viel Platz für neue Häuser. OB Franz Stumpf ist optimistisch. Man habe den Neubau der Grundschule extra größer konzipiert, außerdem sollen die Baugebiet nach und nach realisiert werden. Im Stampfäcker (200 Wohneinheiten) könnten die ersten Häuser in zwei, drei Jahren gebaut werden, dann ist Pointäcker (175 Wohneinheiten) dran, dann das kleinere Schleifwegäcker.

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