Kersbachs Zukunft nimmt langsam Gestalt an

12.10.2017, 16:00 Uhr
Kersbachs Zukunft nimmt langsam Gestalt an

© Foto: Roland Huber

Im Zusammenhang mit den Pointäckern ergeben sich eine Reihe von Fragen. Wir geben einige Antworten.

 

Wo liegt das Baugebiet?

Die Pointäcker sind rund 4,7 Hektar groß und werden südlich von der Baiersdorfer Straße begrenzt, östlich vom Blütenweg. Die westliche Grenze bildet der heutige Feldweg in Richtung Bahnhof.

 

Wer ist der Investor?

Auftraggeber der Planungen ist die REA Kersbach GmbH & Co. KG mit Sitz in Pullach bei München, ein Unternehmen aus dem Bereich der Schoeller Holding, eines großen Mischkonzerns mit Sitz in München und Zürich. Die Grundstücke gehören teilweise der katholischen Kirchenstiftung. Die Kirche will ihre Flächen nicht verkaufen, sondern in Erbpacht vergeben, sagte Dekan Martin Emge im Ausschuss.

 

Wie viele Häuser werden entstehen?

Nach dem aktuellen Entwurf entstehen 27 Baukörper: elf Einfamilienhäuser (EFH), vier Doppelhäuser (DH), drei Reihenhausriegel (RH), acht Mehrfamilienhäuser (MFH) im Geschosswohnungsbau und ein "Multifunktionshaus" im Zentrum, das momentan als möglicher Standort für Apotheke, Arztpraxis, Kindertagesstätte oder Ähnliches gesehen wird. Ein Mehrfamilienhaus im Zentrum (für sozialen Wohnungsbau reserviert) und das Multifunktionshaus werden viergeschossig gebaut (zwölf Meter hoch), die anderen MFH dreigeschossig (neun Meter), der Rest zweigeschossig (sechs Meter). Insgesamt entstehen rund 200 Wohneinheiten.

 

Wie wird das neue Gebiet verkehrsmäßig erschlossen?

Der heutige Feldweg wird zur Hauptzufahrt ausgebaut, mit Anschluss an die Baiersdorfer Straße. Sollte sich dereinst im Norden ein weiteres Baugebiet anschließen, könnte die neue Straße bis zum Bahnhof durchgezogen werden. Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) sagte, die Verlängerung werde bei der Erschließung "mitgedacht", aber nicht mitgemacht, weil die Stadt sonst bei Straßen- und Kanalbau in Vorleistung gehen müsste, was der städtische Haushalt aber nicht erlaube. Im Baugebiet selbst wird es eine U-förmige Ringstraße zur Erschließung geben, teils verkehrsberuhigt, außerdem im Zentrum einen Platz.

 

Wo kommen die Autos unter?

Die Einfamilien- und Doppelhäuser haben ihre eigenen Garagen. Für die Reihenhausriegel sind insgesamt zwei Garagenhöfe geplant. Für die Autos der Bewohner im Geschosswohnungsbau sind zum einen zwei getrennte, eingeschossige Tiefgaragen vorgesehen, zum anderen am nördlichen Rand ebenfalls Garagenhöfe. Für die Besucher sollen oberirdisch rund 80 Stellplätze im Straßenraum ausgewiesen werden.

 

Gibt es auch ein wenig Grün?

Ja, eine Landschaftsarchitektin stellte den Plan für einen Grünzug mitten durch das Gebiet in Nord-Süd-Richtung vor. Außerdem soll entlang der Baiersdorfer Straße ein grüner Streifen mit Bäumen und blühenden Wiesen entstehen und auch an den Erschließungsstraßen sind Bäume geplant. Die Flachdächer müssen begrünt werden.

 

Warum sind die MFH-Baukörper so wuchtig?

Die Mehrfamilienhäuser wurden auf Wunsch der Kersbacher im Vergleich zu den ersten Plänen bereits verkleinert. Je weniger Wohnungen es gibt, desto teurer fällt der Quadratmeterpreis aus. Die großen Riegel sollen eine Lärmschutzfunktion zu Eisen- und Autobahntrasse wahrnehmen. Die von dort zu erwartenden Immissionen wurden berechnet. Die den Hauptlärmquellen zugewandten Fronten werden Schallschutzfenster und andere passive Schallschutzmaßnahmen bekommen.

 

Wie geht es jetzt weiter?
Der gebilligte Entwurf geht in die "frühzeitige Beteiligung der Behörden und Bürger". Dann wird es einen Bebauungsplan geben, der erneut öffentlich ausgelegt wird, so dass es eine weitere Beteiligung von Bürgern und Behörden geben wird. Dann entscheidet endgültig der Stadtrat.

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