Kirchehrenbach: Niedrigster Grundwasserstand seit 1997

3.12.2018, 08:00 Uhr
Kirchehrenbach: Niedrigster Grundwasserstand seit 1997

© Foto: Ralf Rödel

"Die Trockenperiode hält immer noch an, es ist kaum Niederschlag da", erläutert Max Pöhlmann, Sachgebietsleiter Hydrologie und Warndienste im Wasserwirtschaftsamt Kronach, das für die Grundwasserbelange im Landkreis Forchheim zuständig ist.

Dass der Grundwasserspiegel gerade jetzt so niedrig sei, liege auch daran, dass das Grundwasser erst immer verzögert reagiere, weil Wasser erst versickern müsse. Der Grundwasserstand in Kirchehrenbach lag nach Angaben des bayerischen Niedrigwasser-Informationsdienstes des Landesamts für Umwelt bei 271,66 Metern über dem Meeresspiegel.

Seit September zwei Meter tiefer

Seit September, als der Pegel noch etwa zwei Meter höher lag, ist der Grundwasserspiegel kontinuierlich gefallen. Im November gab es nur ein Zehntel der durchschnittlichen Niederschläge.

Dass gerade in Kirchehrenbach ein neuer Tiefstwert aufgestellt wurde, liegt auch an der geologischen Beschaffenheit des Untergrunds: "Kirchehrenbach liegt im oberen Grundwasserstockwerk", klärt Max Pöhlmann auf. Im Moment fängt das Grundwasser 3,87 Meter unter der Erdoberfläche an, bei sehr hohen Pegeln stünde der Wasserspiegel im November bei 2,25 Metern. "In tiefer liegenden Schichten sieht es besser aus", so Pöhlmann.

In der Verwaltungsgemeinschaft Kirchehrenbach weiß man über das Thema Bescheid, Bürgermeisterin Anja Gebhardt hat den Bauhof um eine Beobachtung gebeten. "Mich interessiert, wie die Speisung ausschaut", erklärt sie. Sie habe jedoch noch keine offizielle Meldung dazu erhalten, dass der niedrige Grundwasserpegel gefährlich werden könnte.

Keine Einschränkungen für Bevölkerung

Kirchehrenbach habe laut Gebhardt auch noch den Vorteil, dass die Wasserversorgung der Gemeinde hauptsächlich aus den Lochholz- und Steigerquellen am Berg stamme. Einschränkungen für die Bevölkerung sieht sie deshalb vorher erst einmal nicht notwendig.

Kirchehrenbach ist nicht der einzige Ort, an dem niedrige Grundwasserpegel gemessen werden. "Langsam wird es überall knapp", erklärt Max Pöhlmann. Bei anhaltender Trockenheit könne es zwar zu Wasserknappheit kommen, im Moment sei das aber nirgendwo der Fall. "Sollte es so weitergehen, kann die Bevölkerung zum Wassersparen aufgerufen werden", meint er. Das geschehe dann jedoch noch einmal von offizieller Stelle, das Wasserwirtschaftsamt sei nur Beobachter. "Wir hoffen auf Regen", sagt Pöhlmann.

Stefan Ochs von wetterochs.de, der die NN auf die Grundwasser-Problematik aufmerksam gemacht hatte, macht vage Hoffnungen auf Regen im Dezember. "Eine ausgeprägte Westwetterlage steuert ein Regengebiet nach dem anderen zu uns herein", schreibt der Experte.

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