Kirchehrenbach streitet um Nahversorgungszentrum Letten

KIRCHEHRENBACH - In der jüngsten Sitzung lag dem Gemeinderat die Stellungnahme der VG-Mitgliedsgemeinde Weilersbach zu den Kirchehrenbacher Bedenken um Kaufkraftverluste durch das „Nahversorgungszentrum Letten“ an der B 470 vor. Die auf 16 Prozent geschätzte Abschöpfung sei verträglich, eine Anpassung der Planung sei nicht erforderlich, hieß es im Cima-Gutachten vom Mai, das für den Weilersbacher Rat die Grundlage war, dem Bebauungsplan mit 14:0 zuzustimmen.

Die SPD-Räte Siegfried Adami und Elke Albert kritisierten, dass einem zweiten Cima-Gutachten – das angeblich die Veränderung des Einkaufsverhaltens in Kirchehrenbach durch den Weilersbacher Edeka-Markt, Backladen und Tankstelle beschreibt – bisher keine Einsicht gewährt worden sei. „Das hatten wir verlangt und auch der Selbitzer SPD-Landtagsabgeordnete Klaus Adelt“, erinnerte Adami und sorgte damit für einen Meinungsumschwung im Gremium.

Bürgermeisterin Anja Gebhardt (SPD) formulierte: Für die Stellungnahme fordern wir Einsicht in das Gutachten, der Beschluss wird deshalb in die nächste Sitzung vertagt. Die Zustimmung erfolgte mit 14:0.

Einhellig sprach sich der Rat für den Beitritt zur „Integrierten Ländlichen Entwicklung“ — „Fränkische Schweiz Aktiv“ aus. Zur Frage von Johannes Pieger (CSU) nach den Kosten, erklärte die Bürgermeisterin zunächst stehe ein „Vitalitätscheck“ an, für den etwa 60 000 Euro aufzuwenden seien: Hoch bezuschusst, würde ein Jahresbetrag von einem Euro pro Einwohner die Ausgaben des auf sieben Jahre angelegten Projekts decken. Nach der ILE-Gründung am 21. September werde das Rathaus Ebermannstadt als zentrale Anlaufstelle für die elf Landkreisgemeinden und die Stadt Waischenfeld fungieren.