Kirchehrenbacher Feuerwehr ist zu allem bereit

20.7.2017, 20:00 Uhr
Kirchehrenbacher Feuerwehr ist zu allem bereit

© Foto: Florian Burkhardt/Kreisfeuerwehrverband

Gemeinde, Landkreis und Staat haben mehr als 500 000 Euro in die Autos investiert. Bürgermeisterin Anja Gebhardt, die Kommandanten Sebastian Müller und Bernd Gebhard sowie Kreisbrandrat Oliver Flake präsentierten kürzlich stolz ihre neuen Sachen im Detail und machten darauf aufmerksam, dass die Einsatzkräfte hunderte Stunden Ausbildung absolviert haben, um im Ernstfall alles richtig zu machen.

Bereits Ende letzten Jahres haben die Verantwortlichen der Wehr ein neues Löschfahrzeug vom Typ HLF 20 beim Hersteller in Niedersachsen abgeholt. Es ersetzt den 25 Jahre alten Vorgänger und ist ein Universalfahrzeug für Brände und Verkehrsunfälle. Als Eigentümer trägt die Gemeinde mit 305 000 Euro den Löwenanteil der Gesamtkosten von 430 000 Euro. Der Freistaat Bayern beteiligte sich mit 125 000 Euro.

Für die Ehrenamtlichen sind die neuen Fahrzeuge ein enormer Kraftakt: Viel Training und Ausbildung waren nötig, um sich mit allen Geräten auszukennen. Auf fast 500 Stunden summierte sich der zusätzliche Aufwand beim HLF 20. Die Mannschaft, die von Ende November bis Ende Januar – auch zwischen Weihnachten und Dreikönig – insgesamt 29 Termine absolvierte, ist der Stolz der Gemeinde. "Noch nicht mitgezählt sind dabei die nötigen Einweisungsfahrten für alle Maschinisten", ergänzt Bernd Gebhard. Seit Februar ist das HLF 20 im Einsatzdienst.

Der zweite Neuzugang ist ein sogenannter Gerätewagen Logistik 1 (GW-L1). Es ist das erste Fahrzeug dieses Typs in der gesamten Region. Sieben Tonnen bringt der Iveco auf die Waage und kann je nach Einsatzlage mit unterschiedlichen Rollcontainern beladen werden.

Kreisbrandrat Oliver Flake verweist hier auf die Situation des Landkreises. Im Rahmen des Entwicklungskonzepts Brand- und Katastrophenschutz 2016 bis 2020 ist ein GW-L1 vorgesehen, um landkreisweit eine Zubringerfunktion wahrzunehmen. Deshalb ragt auch das Landkreislogo groß auf der Plane des Transportfahrzeugs und der Kreis trägt die Hälfte des Anschaffungspreises. Von 98 000 Euro entfallen nach Abzug der staatlichen Förderung von 33 600 Euro auf Gemeinde und Kreis jeweils rund 32 000 Euro.

"Mit der Gemeinde Kirchehrenbach haben wir einen Partner gefunden, der diese Aufgabe stemmt", so Flake. Und nachdem der Feuerwehrverein Kirchehrenbach freundlicherweise eine Spende in Höhe von 10 000 Euro zugesagt hat, bleiben für die Gemeinde selbst nur noch rund 22 000 Euro der Gesamtkosten übrig.

Die Kirchehrenbacher werden künftig der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung des Kreises (eine Einheit des Katastrophenschutzes) zuarbeiten. Im Herbst werden dafür drei Rollcontainer mit entsprechender Ausrüstung in der Walberlagemeinde stationiert. Für Notfälle im Gemeindegebiet stehen den Kirchehrenbachern ab sofort vier eigene Rollcontainer zur Verfügung. Einer ist mit Hochwasserpumpen beladen, ein weiterer hat ein Stromaggregat und einen Lichtmast dabei, der dritte Rollcontainer ist speziell für Ölspuren ausgestattet und ein Vierter wird als Transport-Gitterbox verwendet.

Wie Kommandant Müller erklärt, eröffnet das Logistikfahrzeug ganz neue Möglichkeiten beim Einsatz.

Am Beispiel des großen Hochwassers vom Juli 2011 wird deutlich, was jetzt möglich ist: Zum einen können mehrere einzelne Geräte effizient in einem Rutsch transportiert werden.

Vor Ort arbeiten die Einsatzkräfte direkt aus den Rollcontainern, während der Gerätewagen Logistik Materialien transportieren kann: "Zum Beispiel die am Bauhof gelagerten Sandsäcke", sagt Bürgermeisterin Anja Gebhardt.

Die Gemeindechefin ist stolz auf den Stand der Technik, den die Feuerwehr jetzt hat. "Natürlich ist das ein Kraftakt, aber es ist Pflichtaufgabe, für den Brandschutz zu sorgen."

Die Fahrzeuge werden am Sonntag in Schauübungen vorgestellt. Für Kinder gibt es Mitmachangebote. Die Segnung beginnt am Sonntag, 23. Juli, am Feuerwehrhaus, Hauptstraße 98, 9.30 Uhr, 10.30 Uhr Festakt mit Fahrzeugübergabe, 13.30 Uhr Schauübungen und Kinderprogramm.

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