Kleinsendelbach: Bald Urnenplatz unter Bäumen?

30.9.2017, 10:00 Uhr
Kleinsendelbach: Bald Urnenplatz unter Bäumen?

© Foto: Karl Heinz Wirth

Im Gemeindrat in Kleinsendelbach haben die Räte darüber diskutiert, wie das das neue Bestattungswesen im Friedhof aussehen könnte.  Auf einer Informationsfahrt besichtigten die Räte in der Gemeinde Mömbritz das dort eingeführte Grabkammersystem. Grund für die Suche nach anderen Bestattungsformen war die unbefriedigende Entwässerung des örtlichen Friedhofs. Alte, vielfach belegte Friedhöfe, stoßen oft an ihre Grenzen, die Bodenqualität lässt nach, Platzmangel und Umweltbelastung erschweren Neuanlagen.

Gemeinderat Armin Fuchs führte aus, dass 65 Prozent aller Bestattungen heute schon Urnenbestattungen sind. Der Trend gehe zu pflegefreien Gräbern. Um Erdbestattungen mit geringerer Umweltbelastung durchzuführen, gibt es seit 15 Jahren Grabkammern. Die Besonderheit dieses Systems ist eine Be- und Entlüftung im Pflanzbereich des Grabes. Die Tiefgräber haben am Boden ein Kiesbett mit Drainage, das eine Doppelbelegung übereinander zulässt. Ebenso sind Flachgräber mit Einzelbelegung möglich.

Eine Abdeckung, die einen kontrollierten Zutritt von Oberflächen- und Regenwasser in den Kammerbereich zulässt, bedinge hohe Luftfeuchtigkeit, die für den Verwesungsprozess und die Sargholzzersetzung von entscheidender Bedeutung sind. Durch die Verlegung von Drainagen wird Stauwasser vermieden. Das Grundwasser selbst bleibt unbelastet und das Drainagewasser kann dem Oberflächenwasser zugeführt werden. Die Ruhefrist wird verkürzt und die Grabnutzungszeit variabel.

Bestattungsrituale besprochen

Ein weiterer Vorteil bei diesem Bestattungssystem ist der geringere Flächenverbrauch gegenüber herkömmlichen Erdbestattungen. Bürgermeisterin Werner schlug vor, in der Nähe der Aussegnungshalle einen Platz für Urnenbestattungen unter dem Baum anzulegen, da schon Bürger danach gefragt haben, sagte sie. Die bestehenden Gräber bleiben weiter bestehen und können weiterbenutzt werden, betonte Werner.

Die Räte kamen abschließend zu dem Ergebnis, den Friedhofsplaner Thomas Struchholz zu einer Informationsveranstaltung zu diesem Thema einzuladen. Die Bürger sollen bei der Bürgerversammlung ausführlich darüber informiert werden.

 

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