Barrierefreiheit im Kolpingshaus Forchheim: Kritik am OB

23.3.2018, 08:00 Uhr
Das Kolpingshaus von der Seite her gesehen.

© Giulia Iannicelli Das Kolpingshaus von der Seite her gesehen.

Die Äußerungen des OB in Sachen Kolpingshaus seien so zu verstehen gewesen, sagte Annette Prechtel (FGL), "dass Sie sich gegen ein zweites Kulturzentrum aussprechen". Das Rathaus, das der OB als Stätte der Kultur vorzuziehen scheine, sei kein Widerspruch zum Kolpingshaus: "Forchheim als Oberzentrum braucht beide."

Udo Schönfelder (CSU) störte sich wie Sebastian Körber (FDP) vor allem an den Aussagen Kirschsteins, wonach der barrierefreie Ausbau des Kolpingshauses aus Kostengründen nicht möglich sei: "Da bin ich innerlich etwas aufgewühlt", so Schönfelder.

Körber ist Beauftragter des Stadtrates für die Barrierefreiheit und meinte: "Ein barrierefreier Zugang und eine behindertengerechte Toilette sind die Mindestanforderung ans Kolpingshaus." Ulrich Schürr (JB) bemühte als Anwalt das Römische Recht: "Barrierefreiheit im Kulturbereich ist eine conditio sine qua non." Schürr lieferte auch gleich die sinngemäße Übersetzung: "Ohne geht’s schlichtweg nicht." Außerdem fragte er auf eine entsprechende Bemerkung des OB hin: "Findet denn wirklich ein Dialog mit dem Kolpingshausverein statt?"

Zu Unrecht geprügelt?

Der OB fühlte sich zu Unrecht geprügelt: "Ich bin nicht gegen Barrierefreiheit, im Gegenteil." Der barrierefreie Um- und Ausbau des Kolpingshauses sei aber "in den nächsten ein bis zwei Jahren" aus finanziellen Gründen "aktuell nicht darstellbar". Der KulturPuls habe gezeigt, das Kolpingshaus könne auch unter den gegenwärtigen Bedingungen "bespielt werden".

Manfred Hümmer (FW) warf ein: "Es waren die ehrenamtlichen Kulturschaffenden, die uns und auch Ihnen die Augen geöffnet haben."

Das generalsanierte Rathaus werde mit der Möglichkeit, 300 Besucher in zwei Sälen zu fassen, "einen Großteil" an kulturellen Veranstaltungen abdecken. Das Kolpingshaus sei so gesehen "eine Ergänzung zum Rathaus", stehe aber "unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit".

Kirschstein bekräftigte sein "Ja zum Kolpingshaus" und versicherte: "Wir ziehen alle am gleichen Strang", fügte aber hinzu: "Am Status Quo wird sich nicht viel ändern." Mit dem Kolpingshausverein soll ein Erbpachtvertrag über 99 Jahre Nutzungsrecht abgeschlossen werden.

Keine Kommentare