Königsbad: Nun soll doch Photovoltaik aufs Dach

13.11.2014, 17:27 Uhr
Königsbad: Nun soll doch Photovoltaik aufs Dach

© Foto: Roland Huber

„Es wäre grottenfalsch gewesen, auf dieses Angebot einzugehen.“ Oberbürgermeister Franz Stumpf findet im Finanzausschuss des Stadtrats klare Worte zum Vorschlag der Bürger-für-Bürger-Energiegenossenschaft, auf dem Königsbad eine Photovoltaik-Anlage zu betreiben (wir berichteten). Fehlerhaft sei das Angebot gewesen, sagt Stumpf. Die Genossenschaft habe nicht erkannt, dass sie im rechtlichen Sinne keineswegs für den Eigenbedarf (also für das Bad) Strom produziere. Das sei nur der Fall, wenn die Stadt die Anlage selbst betreibe. Genau das ist Stumpfs erklärtes Ziel.

Über den Sinn einer Anlage sind sich die Finanzausschuss-Mitglieder einig, auch wenn den SPD-Stadträten Anita Kern und Uwe Kirschstein der Vortrag eines Stadtwerke-Mitarbeiters im Ausschuss als dürftig erscheint – weil keinerlei Zahlen genannt werden, wie viel das Projekt kostet und was es bringt. Das, entgegnet Stumpf, liegt daran, dass die Stadtwerke erst planen können, wenn sie den Auftrag erhalten. Den erteilen die Stadträte in der Folge einstimmig. Über den Daumen gepeilt dürfte eine Anlage auf dem Dach des Königsbads rund 275 000 Euro kosten. Diese Zahl kursiert jedenfalls im Ausschuss.

Insgesamt sollen im kommenden Jahr 460 000 Euro für Investitionen im Königsbad bereitgestellt werden. Das letzte Wort hat der Gesamt-Stadtrat bei den Haushaltsberatungen. Neben der Photovoltaik-Anlage werden neue Ruheliegen angeschafft, die behindertengerecht sein sollen. Kostenpunkt: 20 000 Euro. 80 000 Euro stehen fürs so genannte Cetta-Verfahren bereit, eine verbesserte Badewasser-Aufbereitung. Dazu wird die kleine Röhrenrutsche isoliert – das war eigentlich schon für dieses Jahr geplant.

Kein Geld wollen die Stadträte dagegen für eine Zeitnahme an einer der Rutschen ausgeben, selbst Bäderchef Walter Mirschberger ist skeptisch: Bei 10 000 Euro – so viel kostet die Zeitnahme – „krieg ich selber kalte Füße“. Die Zeitmess-Einrichtung hätte den Charme , dass sich Jugendliche einen Kampf um Rekordzeiten liefern könnten – ein zusätzlicher Anreiz, ins Königsbad zu gehen, so Marketingchef Peter Lutz.

Kritisch äußert sich SPD-Rat Uwe Kirschstein, der noch wilderes – und gefährlicheres – Rutschen fürchtet. Was CSU-Fraktionschef Udo Schönfelder zum nicht ganz ernst gemeinten Vorschlag veranlasst, einfach einen Wettbewerb im Langsam-Rutschen zu veranstalte. Ganz verwerfen will Bäderchef Mirschberger die Idee einer Zeitnahme dennoch nicht. Er hofft, dass sich ein Sponsor findet.

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