Kraftpaket mauserte sich zum HC-Torjäger

19.4.2017, 10:35 Uhr
Kraftpaket mauserte sich zum HC-Torjäger

© Foto: Zink/JüRa

Mit seiner Statur zählt der Zwei-Meter-Hüne Stefan Bauer zu den eindrucksvollsten Akteuren in einer mitunter spektakulären Forchheimer Mannschaft. Dabei gelang dem Eigengewächs nicht auf Anhieb der Durchbruch. Bereits im Dezember 2015 kam Bauer erstmals als Geheimwaffe im BOL-Team zum Einsatz, nahm aber zunächst nur in der zweiten Mannschaft eine prägende Rolle ein. "Einen strammen Wurf hatte er schon immer, nur war es eben manchmal zu viel Brechstange", erklärt seit damaliger und aktueller Trainer, Matthias Gieck.

Die Gründe für sein Aufblühen glaubt der 19-Jährige selbst zu kennen: "Die Trainer haben mir Vertrauen geschenkt und mir aufgezeigt, wie sie mit mir planen. Ich konnte dann zum ersten Mal eine komplette Vorbereitung absolvieren und wurde durch die Spielpraxis sicherer." Coach Gieck nennt noch einen entscheidenden Faktor: "Die gesamte Mannschaft ist in den vergangenen zwei Jahren enger zusammengewachsen. Seit Stefan regelmäßig dabei ist, ist er auch abseits des Spielfeldes in der Gruppe angekommen." Die verschworene HC-Gemeinschaft kennzeichnen einerseits Grillabende im Kreis der Kollegen aus, aber wenn es sein muss auch genau das Gegenteil, wie Bauer betont: "Wir richten unsere Wochenendplanung nach dem Handball und unserem Aufstiegsziel aus. Das bedeutet eben, sich beim Feiern auch mal zurückzuhalten." Prioritäten setzt Bauer außerdem, in dem er den Kraftdreikampf als zweites Hobby deutlich reduziert hat. Über anfängliche Besuche im Fitnessstudio verschlug es den Forchheimer gar in den Wettkampfbetrieb, wo er im Bankdrücken vor einem Jahr 190 kg erzielte, ehe ihn ein Muskelfaserriss ausbremste. "Es kann schon sein, dass ich jetzt den Kopf freier für den Handball habe. Das war mit der Terminkoordination nicht ganz ohne."

38 Treffer in sechs Spielen

Aus dem linken Rückraum verbreitet Bauer nicht erst durch 38 Treffer in den jüngsten sechs Partien Angst und Schrecken. Viele Spielzüge sind auf den bescheidenen Hünen zugeschnitten, der zwar auf Dominic Hecht und Jakob Sekolec als weitere Aktivposten aus dem Rückraum verweist, indes aber mit seiner Verantwortung immer besser zurechtkommt. "Ich treffe meine Entscheidungen mehr nach Gefühl und gucke mir den Torwart besser aus. Früher habe ich da weniger drauf geachtet."  Freilich besteht beim Muskelpaket spielerisch immer noch Luft nach oben. Den besten Wurf-Zeitpunkt verpasst Bauer hin und wieder und läuft dann zu nahe auf die Abwehr auf. Um dem Youngster den Druck zu nehmen, findet ein kontinuierliches Wechselspiel mit Dominic Hecht statt.

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