Krähen haben ihr Quartier am neuen Friedhof verlassen

1.4.2015, 08:04 Uhr

Haben sie damit endgültig das Weite gesucht? „Die Hoffnung ist da, aber sicher ist es nicht“, sagt Andreas Geck vom Gartenamt. In den vergangenen Wochen haben er und seine Kollegen beobachtet, wie sich die große Kolonie von Raben- und Saatkrähen langsam aufgelöst hat. „Im Frühling kehren die Krähen an ihre Brutplätze zurück“, erklärt der Gärtnermeister, der sich in der Vergangenheit intensiv mit den Vögeln beschäftigt hatte.

Vor allem deren Hinterlassenschaften haben für Ärger gesorgt: Der Kot auf den Gräbern am neuen Friedhof erschwerte die Grabpflege. Verschiedene Bürger hatten daher immer wieder Oberbürgermeister Franz Stumpf aufgefordert, etwas gegen die Vögel zu tun. Anfang Februar wurden die Maßnahmen präsentiert: So sollten Böller und ein Habicht die Krähen verscheuchen.

„Wenn wir Glück haben, wird das nicht mehr nötig sein“, sagt Andreas Geck. Denn von den großen Schwärmen, die noch vor kurzem zu sehen waren, sind nur noch wenige Vögel übrig geblieben. Die meisten haben sich in ihre Brutgebiete zurückgezogen, wo sie voraussichtlich den ganzen Sommer über bleiben. „Dann haben wir im Herbst die Chance, dass sich die Vögel ein anderes Gebiet zum Überwintern suchen.“ Vielleicht aber auch nicht. „Dann werden wir im Winter wieder über die Vergrämungsmaßnahmen entscheiden“, so Geck.

Inzwischen hat er bei Gesprächen mit Vogelschützern auch herausgefunden, warum die großen Krähenschwärme seit einigen Jahren in Forchheim nisten: „Es spielt wohl auch eine Rolle, dass Auen-Landschaften wie die bei Hallstadt Industriegebieten weichen mussten“, erklärt er. Damit hätten die Vögel ihre Nistplätze verloren — und seien weitergezogen.

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