Kunigunde Meier ist die älteste Gräfenbergerin

11.10.2016, 16:08 Uhr
Kunigunde Meier ist die älteste Gräfenbergerin

© Rolf Riedel

Ihren 103. Geburtstag feiere Kunigunde Meier nicht zuhause im Anwesen der Familie, das so lange und noch immer der Lebensmittelpunkt der Jubilarin ist, sondern im Plauderstübchen der Diakonie in Mostviel, wohin die Seniorin an fünf Tagen in der Woche gebracht wird. Eigentlich ist sie in Thuisbrunn in der Familie Dennerlein geboren worden. Weil ihre Mutter kurz nach ihrer Geburt starb, wurde sie zur Halbwaise ebenso wie ihr kleiner Bruder. Ihr Vater, zum noch jungen Witwer geworden, fand ein neues Glück in Höfles, dort konnte er in den „Kugler-Hof“ einheiraten und auch für seine beiden Kinder eine neue Heimat finden.

Den Traktor gesteuert

Kunigunde erwies sich schnell schon in jungen Jahren als große Hilfe und brachte ihre in der hauswirtschaftlichen Fachschule in Forchheim erworbenen Kenntnisse in den Hof mit ein. Obwohl von zierlicher Figur sand sie „ihren Mann“, fuhr den ersten Traktor, den es im Ort gab.

Beim Obstpflücken verunglückte ihr Vater tödlich und so fiel ihr die Aufgabe zu, die kleine Landwirtschaft während des zweiten Weltkrieges ganz allein zu bewirtschaften. Ganz besonders erinnert sie sich immer noch an eine besondere Episode kurz vor dem nahenden Kriegsende, als sie deutsche Wehrmachtsangehörige auf dem Traktor zum Bahnhof nach Gräfenberg brachte, um sie vor den sich nähernden amerikanischen Truppen in Sicherheit zu bringen.

Schöne Kindheit

Kurz nach Kriegsende lernte die Hoferbin Leonhard Meier kennen, den sie später heiratete. Hier wiederholt sich die Geschichte, der geborene Höfleser war Witwer und brachte vier Kinder mit in die Ehe. Unter ihnen befand sich auch Egloffsteins Altbürgermeister Christian Meier, der seiner Mutter – und so bezeichnet er sie auch – noch immer dankbar ist, für die schöne Kinder-und Jugendzeit, die er mit seinen Geschwistern in Höfles erleben durfte.

Inzwischen hat sich die Familie um neun Enkel vergrößert, Enkelin Elke und ihr Ehemann Markus versorgen die Seniorin zuhause. Dazu kommen 15 Urenkel und sechs Ur-Urenkel.

Die Glückwünsche zu ihrem hohen Geburtstag überbrachten die Angehörigen der Familie, Edgar Büttner als Vertreter des Landrats und Bürgermeister von Heroldsbach, Bürger-meister Hans-Jürgen Nekolla für die Stadt Gräfenberg, sowie viele Mitarbeiter der Diakonie.

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