Kurzbahn ist anders

9.12.2014, 10:00 Uhr
Kurzbahn ist anders

© F.: Rödel

„Das Kurzbahn-Becken ist mit 25m so lang wie in den meisten Hallenbädern. Die Maße für Kurz- und Langbahn (50m) sind weltweit standardisiert. Olympische Wettkämpfe finden nur auf der Langbahn statt. Eine Besonderheit der Kurzbahn ist die aus den vier Schwimm-Arten Schmetterling, Rücken, Brust, Freistil, Rücken und Freistil bestehende Disziplin 100m Lagen, bei der Markus Deibler Gold gewann. In einem 50m Becken können die Sportler schwerlich bei der imaginären Hälfte die Schwimm-Art wechseln. Auf den kürzeren Strecken kommen unter Wasser Kraft und Schnellkraft vor allem bei der Wende in der Beschleunigung mehr zum tragen als über die 50m. Eine kleinere Rolle spielen Gleit-Technik, Wasserlage und Ausdauer. Während es einige Kurzbahn-Spezialisten gibt, fokussieren sich die meisten Profis auf die prestigeträchtigere Langbahn.

Bei den deutschen Erfolgen kommen aus meiner Sicht zwei Faktoren zusammen. US-Weltstars wie Ryan Lochte sind auf der Kurzbahn zwar mit dabei, nehmen Niederlagen aber in Kauf. Ihr Hauptaugenmerk gilt dem Saisonhöhepunkt, der mit der WM erst im August 2015 stattfindet. Das deutsche Team dagegen trainiert in der Vorbereitung ab Ende September traditionell sehr hart und gut, ist dann jedoch meist zu früh in Form. Aktuell sind sie mit dem neuen Trainer auf einem guten Weg, wenn die notwendige Psyche und Individualität, die mehr als 50 Prozent der Leistung ausmachen, mehr gefördert werden. Dann können Motivation und Vitalität bis nach der DM im Mai konserviert werden.“

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