Lebenshilfe wird umgebaut und erweitert

22.11.2017, 06:00 Uhr
Lebenshilfe wird umgebaut und erweitert

© Roland Huber

Die Lebenshilfe wird um zwei jeweils eingeschossige Anbauten, die sich wie Riegel in die Gebäudestruktur einfügen, erweitert. Dadurch entsteht mehr Raum für Speisesäle (im nördlichen Bereich) und Platz für Lager und eine Erweiterung der Werkstätten (im südlichen Bereich). Nötig macht den Neubau unter anderem eine Vorgabe der Landesbaudirektion Nürnberg, die vorschreibt, dass ein Speisesaal ebenerdig erreichbar sein muss.

Momentan liegt der Speisesaal im Obergeschoss. Durch verschüttetes Essen sei es "zeitweise glitschig auf der Treppe", erläutert Wolfgang Badura, Lebenshilfe-Geschäftsführer, den Stadträten. Ein Zustand, der durchaus gefährlich sei.

Bauordnungsamtsleiter Stefan Schelter erklärte die Pläne detailliert: An der Süd-Westseite des bestehenden Gebäudes sei ein etwa 19,5 Meter langer und 10,5 Meter breiter Anbau geplant, der Platz für zwei neue Speisesäle biete und der mit einem begrünten Flachdach abgeschlossen werde. Der zweite Bau-Riegel soll einerseits der Erweiterung der bestehenden Schreinerei, als auch der Errichtung eines neuen Lagers dienen.

Während die Stadträte dem Bauvorhaben durchweg positiv gegenüberstehen, heben die beiden FGL-Rätinnen Edith Fießer und Heike Schade mahnend den Zeigefinger, als Stefan Schelter die Außenanlagen-Planung erläutert: Die sieht auch den Neubau von zusätzlichen Pkw-Stellplätzen und Platz für die Müll-Container vor. Für die Errichtung von Stellplätzen sei der Bau einer Stützmauer aus Stahlbeton, gelegen zwischen dem John-F.-Kennedy-Ring und der niedriger liegenden Parkplatzfläche geplant, so Schelter: "Dem Bau der Stützmauer würden Bäume und Büsche zum Opfer fallen." Insgesamt drei Bäume müssten dem Neubau geopfert werden, antwortet Schelter auf Nachfrage Edith Fießers, die nachhakt, wo man denn Ersatzpflanzungen besagter drei Bäume auf dem Areal vornehmen könne.

Während einige Räte mit Kopfschütteln reagieren und Albrecht Waasner (FW) in die Runde fragt, ob "man denn Bäume in den Wald tragen" müsse und auch Stefan Schelter, sonst eher der nüchterne Typ, meint "einen Baum in den Wald zu pflanzen bringt echt nicht viel", meldet sich Wolfgang Badura zu Wort. "Prinzipiell hab ich nichts gegen Bäume", meint er, aber die Fläche sei auch "interessant in Bezug auf die Frühförderung". Einen Sandkasten und Spielgeräte könne er sich dort gut vorstellen. Die neuen Parkplätze könnten auch, so Badura weiter, von den doch zahlreichen Besuchern des Lebenshilfe-Spielplatzes genutzt werden. Das würde nicht nur am Wochenende die Parksituation am Kennedy-Ring deutlich entspannen.

Sebastian Körber (FDP) sieht die zusätzlichen Parkplätze durchaus positiv: "Zusätzliche Stellplätze sind ein höheres Ziel, als zusätzlich Bäume zu pflanzen." Außerdem sei der Neubau ein "schönes Beispiel, dass man versiegelte Fläche nutzt". "Den Platz für die kleinen Kinder sollten wir nicht verbauen", meint Fießer schließlich und stimmt, wie alle Ratskollegen auch, für den Neubau. Dass auf der neu geplanten Grünfläche drei neue Bäume zu pflanzen sind, wird aus dem Beschlussvorschlag gestrichen.

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