Märchenhaftes Ballett in der Forchheimer Jahnhalle

13.12.2015, 12:19 Uhr
Bei dem märchenhaften Stück "Ilaya" haben nicht nur die Kinder großen Einsatz gezeigt: Auch Kathrin Schiffmann und ihr Ehemann aus der Balettschule haben ganze 200 Kostüme aus aller Welt geordert.

© Carmen Schwind Bei dem märchenhaften Stück "Ilaya" haben nicht nur die Kinder großen Einsatz gezeigt: Auch Kathrin Schiffmann und ihr Ehemann aus der Balettschule haben ganze 200 Kostüme aus aller Welt geordert.

"Nach den Pusteblumen kommen die Igel!" Hinter der Bühne in der Forchheimer Jahnhalle geht es hektisch zu; der Ablauf wird noch einmal kurz besprochen. In wenigen Minuten beginnt die Ballett-Aufführung "Ilaya" von der Ballett-Etage, dem Studio von Kathrin und Thomas Schiffmann. "Das ist eine Fortsetzung unseres Stückes ‚Raya‘", erzählt Kathrin Schiffmann. Sie wollten nicht "Schwanensee" oder "Nussknacker" aufführen, bei denen es Haupttänzer gibt, sondern alle Schüler sollten einen Auftritt bekommen. Das sei schon bei "Raya" gut angekommen, deshalb hatten sie bereits nach deren Aufführung mit der Konzeption von "Ilaya" begonnen. "Was uns überrascht hat, war der Vorverkauf. Bei ‚Raya‘ verkauften wir 800 Karten in neun Wochen und diesmal in drei Tagen", berichtet Kathrin Schiffmann. Deshalb hätten sie auch zwei weitere Vorstellungen aufgenommen, wirft Thomas Schiffmann ein, denn alle Familienangehörigen und Bezugspersonen sollten die Möglichkeit haben, ihre "Stars" auf der Bühne zu erleben.

In der Umkleide schminken und frisieren Mütter die jungen Tänzerinnen. Auf der Empore winken die kleinen Tänzerinnen ihren Angehörigen noch einmal zu. Dann wird es dunkel und Sprecher Horst Schwarz beginnt zu erzählen. Jule und ihre Schwester Sophie werden von der Elfe Ilaya gebeten, den von Trollen gestohlenen Kristall zu finden und zurückzubringen. Sophie weiß nicht, ob das nur ein Traum war, begibt sich aber in einem geheimnisvollen Wald auf die Suche nach dem Kristall, denn sonst würde das Ende der Wesen und Bewohner des Waldes kommen. Die 14-jährige Romy Mück tanzt einen solchen Troll. Ihre Mama hatte sie mit drei Jahren zum Ballett gebracht. Das hatte ihr so viel Spaß gemacht, dass sie dabei geblieben ist. Elfe Lisa Spernau ist 20 Jahre alt und unterrichtet bei der Ballett-Etage. Eigentlich wollte sie professionelle Tänzerin werden, doch bald hatte sie gemerkt, dass das sehr anstrengend und einseitig ist, weshalb sie jetzt unterrichtet: "Ich möchte den Spaß am Tanzen an andere weitergeben."

So bunt wie der Regenbogen

Jule und Sophie wandern durch den magischen Wald. Dort treffen sie tanzende Schmetterlinge, Bienen, Pusteblumen, Igel, Libellen, Glühwürmchen und Eulen. Insgesamt 180 Tänzer zeigen ihr Können auf der Bühne der Jahnhalle. "Wir haben etwa 200 verschiedene Kostüme, die wir in der ganzen Welt bestellt haben", erzählt Kathrin Schiffmann. In der Pause umarmen und loben die Zuschauer "ihre" Tänzer. Dagmar Neuberg drückte ihrer Schwiegertochter die Daumen: "Die Kostüme sind so schön. Und auch die Musik." Die Enkel Jonah und Niklas haben ihre Mama auf der Bühne entdeckt: "Mama tanzt sehr schön!" Und sie durften schon mal bei den Proben dabei sein: "Da war ganz viel Glitter auf dem Boden!" Clarisa Ruder freut sich auf den Auftritt ihrer Freundin Larissa: "Ich selbst mag nicht Ballett machen." Hinter der Bühne wärmen sich die Tänzerinnen auf und es geht weiter.

Diesmal tanzen Schillervögel, Regenbogen, Quellnymphen, Zwerge, Feuer, Spinnen und Waldelfen. Auf die Frage "Ist es schwer einen Regenbogen zu tanzen?" antworten die jungen Künstlerinnen selbstbewusst im Chor: "Nein, wenn man viel übt!" Die 17-jährige Berrit Frankenberger tanzt die Sophie. "Kleine Mädchen wollen Ballett machen. Für mich ist das besser als Kampfsport", lacht Berrit. Sie übt drei Mal in der Woche für zwei Stunden. Gerade jetzt vor dem Abitur ist das für sie ein guter Ausgleich. Ob der Kristall gefunden wird, wird hier nicht verraten. Doch nach der Vorstellung gibt es ganz viel Applaus für die jungen Stars dieses Wochenendes.

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