„Maria — Geheimnisvolle Rose“

30.11.2015, 11:00 Uhr
„Maria — Geheimnisvolle Rose“

© Foto: Thomas Weichert

Premiere bei der Vernissage hatte das neue WMG-Ensemble mit Rosi Heinlein, Heidi Hoffmann und Altbürgermeister d Georg Lang als Gitarrist die mit Marienliedern musikalisch in das Thema einführten, das der „Lauretanischen Litanei — Maria, die Rose", entlehnt ist. Die Gottesmutter Maria hat seit der Frühzeit des Christentums eine herausgehobene Bedeutung.

Um ihr Leben ranken sich zahlreiche Legenden. Bereits im Alten Testament wird die bei Jesaja erwähnte Wurzel Jesse als Stammbaum Jesu gedeutet. In bildlichen Umsetzungen erscheint Maria mit dem Jesuskind als die oberste Blüte dieses Wurzelstockes. Dieses Bild findet sich im Lied des 16. Jahrhunderts: „Es ist ein Ros’ entsprungen, aus einer Jungfrau zart“.

Wie Museumsleiterin Regina Urban erklärte, handelt es sich bei dem Lied ursprünglich um ein Wallfahrtslied aus dem 19. Jahrhundert, das in poetischer Weise das Wunder der Jungfrau und Gottesmutter ebenso zum Ausdruck bringt, wie die darin verheißene Erlösung: „Maria durch ein Dornwald ging“. „Das Bild des Dornwaldes steht für alle Stacheldrahtfronten und Kriegsschauplätze unserer Zivilisation: dürr, lebensfeindlich, tot“, stellte Urban fest.

Zwei Zyklen

Die Ausstellung wird von zwei Holzschnitt-Bilderzyklen getragen. Das berühmte, 1511 als Buch publizierte „Marienleben“ von Albrecht Dürer und der „Bethlehemitische Weg“, eine Arbeit des bedeutendsten Spätnazareners Joseph Ritter von Führich, 1865 als Holzschnittfolge erschienen. Weiterhin im Fokus der Ausstellung sieht man das emsige Treiben der Kinderengel, die dem Zimmermann Josef bei der Arbeit helfen. Die beiden Holzschnittfolgen sind um Kupferstichblätter aus Führichs Zyklus „Rosa mystica“ von 1859 und Kupfersticharbeiten Dürers zum Thema der „Muttergottes auf der Rasenbank“ ergänzt.

In unterschiedlichster Weise findet sich das Thema „Maria mit dem Jesuskind“ außerdem in Devotionalien, Votiven und anderen Bildwerken präsentiert. Schließlich wurde auch die Krippe als Erbauungsbild nicht vergessen: Alle Jahre wieder — das Kind in der Krippe — das Geheimnis der Rose.

 

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