Medikamenten-Shuttle direkt in die Zelle entwickelt

5.7.2015, 10:00 Uhr
Medikamenten-Shuttle direkt in die Zelle entwickelt

© Foto: privat

Cordula Zdarsky feierte im vergangenen Jahr ihren 41. Geburtstag. 50 bis 70 Leute waren eingeladen, erinnert sich ihr Mann Michael Zdarsky.  Der Morgen graute schon, da saßen die Zdarskys noch bei ein paar Gläsern Wein mit Hans Kosak zusammen. Kosak, 60, begann zu erzählen. Es ging um Forschungsergebnisse, Experimente mit menschlicher Haut, um Nukleinsäuren und um ein Projekt für das er noch Mitstreiter suchte.

Andere wären vielleicht eingeschlafen bei so hochwissenschaftlichen Themen. Die Zdarskys blieben hellwach. Cordula Zdarsky und Hans Kosak haben in früheren Jahren in einem Biotechnologie-Unternehmen zusammengearbeitet. Er ist Chemiker, sie Biologin. Michael Zdarsky hat sich als Informatiker auf die Medizintechnik-Branche spezialisiert.

Was Hans Kosak ihnen da in der Geburtstagsnacht erzählte, hat die Zdarsky elektrisiert. „Wir haben kurz darüber geschlafen und dann Hans gleich mitgeteilt, dass wir einsteigen würden in das Projekt“, erzählt Michael Zdarsky (50). Seit ein paar Monaten betreiben die Zdarskys nun mit Hans Kosak die Kosak Biotech GmbH, es geht um Millionen-Investitionen. Wenn klappt, was sich die Drei vorstellen, werden sich Patienten in ein paar Jahren einfach die Schuppenflechte wegcremen. Oder die Neurodermitis. Aber auch Menschen mit Magen-Darm-Krankheiten wie etwa Morbus Crohn könnte Kosaks Erfindung helfen.

Der 60-Jährige hat einen Weg ermittelt, wie Wirkstoffe direkt in die Zelle transportiert werden können, damit sie dort ihre Arbeit erledigen. Die ersten Experimente sind vielversprechend verlaufen. I

Drei Patente hat die Kosak Biotech GmbH bereits eingereicht, sieben weitere werden folgen. Was im Moment fehlt, ist Geld. In einer ersten Finanzierungsphase bräuchten sie etwa ein bis zwei Millionen Euro, schätzt Michael Zdarsky.  Gelingt es, Investoren zu begeistern, dann soll ein eigenes Labor eingerichtet werden.

In sechs bis sieben Jahren, schätzt Michael Zdarsky, könnte das erste Medikament der Kosak Biotech GmbH auf dem Markt sein.

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