Medizingeräte made in Forchheim: Siemens will wachsen
24.10.2018, 19:43 Uhr
Der Medizinstandort Forchheim wächst weiter: In unmittelbarer Nähe zu Siemens Healthineers soll, so steht es in der Tischvorlage des Bauausschusses, der "Neubau einer Fabrik zur Herstellung und Wartung von Halbzeugen medizinischer Großgeräte" entstehen. "Neben den eigentlichen Produktionsbereichen sollen auch die notwendigen Nebenfunktionen wie Büro, Parken und Messbereiche baulich abgebildet werden", heißt es weiter.
Doch bei den Dimension muss man sich erst mal die Augen reiben: Im rückseitigen Bereich der Autobahnbrücke zum Main-Donau-Kanal hin entstehen drei neue Häuser: Im Bereich zwischen Hafenstraße und Lände soll ein 108,5 Meter langes, 60,5 Meter breites und 17 Meter hohes Gebäude entstehen, in dem Logistik, Produktions- und Messbereiche untergebracht werden. Ein weiteres, ebenfalls 17 Meter hohes Gebäude soll nördlich der Hafenstraße entstehen. Hier sollen Büros und Messbereiche Platz finden.
Das dritte Gebäude wird auch das größte im Neubau-Dreieck sein: Auf einer Grundfläche von rund 14.600 Quadratmetern, das entspricht in etwa der Größe von zwei Fußballfeldern, soll ein 189,5 Meter langes und bis zu 77 Meter breites Gebäude, 17 Meter auf dem Areal der bestehenden Parkplätze in die Höhe wachsen. Produktion und Technik sollen hier untergebracht werden.
Zwei Parkhäuser
Dort, wo viele Menschen arbeiten, müssen auch viele Menschen ihre Autos abstellen: Dafür sind zwei neue Parkhäuser geplant. 17 Meter hoch soll das eine Parkhaus werden, das östlich des Produktionsgebäudes entstehen soll, mit einer Länge von 33 Metern und einer Breite von 26 Metern.
Weil die Kapazität nicht für alle Beschäftigten reicht, soll es zusätzlich noch ein zweites Parkhaus geben, das im Bereich des bestehenden Bauhofs geplant ist und acht Meter höher wird als sein Parkhaus-Nachbar: 25 Meter hoch, mit einer Länge von 90 Metern und einer Breite von 34 Metern soll Platz genug für ausreichend Fahrzeuge sein.
Doch damit nicht genug: Die drei Neubauten sollen mit drei neuen Brücken miteinander verbunden werden, die "dem innerbetrieblichen Verkehr dienen sollen", heißt es. Will heißen: Nicht nur Fußgänger sollen diese Brücken nutzen können, sondern auch Fahrzeuge, die die einzelnen Produkte hin- und hertransportieren können.
"Diese Brückenbauwerke 'spannen‘ die Grundstücke der Neubauten mit dem Grundstück des bereits bestehenden Betriebes (An der Lände 1) zu einer Einheit zusammen", heißt es in der Tischvorlage für die Stadträte, über die sie nächsten Montag in öffentlicher Sitzung abzustimmen haben. Beginn des öffentlichen Teils wird circa gegen 17.30 Uhr sein, wie die Stadt mitteilt. Zuvor findet ein nichtöffentlicher Teil statt.
Was wird aus der Schiffsanlegestelle "Lände"? „Der von der Straße ,An der Lände‘ aus in westlicher Richtung bis zum Main-Donau-Kanal geführte Straßenstutzen zwischen den zur Zeit bestehenden Pkw-Stellplätzen diente früher der Erschließung einer gewerblich genutzten Schiffsanlagestelle, die schon seit längerem beseitigt worden ist“, erklärt das Bauordnungsamt.
Vom Schiff aufs Land
Für die neue Schiffsanlegestelle für künftige Flusskreuzfahrtschiffe hingegen werde die Straße nicht mehr benötigt. "Schiffsreisende können auf kurzer Strecke die nördlich befindliche öffentliche Verkehrsfläche (Wendehammer) über den bestehenden und weiterhin vorhandenen ausgebauten Weg entlang des Main-Donau-Kanals erreichen", heißt es.
"Der vorliegende Antrag auf Erteilung eines Vorbescheids entspricht nunmehr den Zielen der Stadtplanung", schreibt das Bauordnungsamt, und meint damit die Errichtung von hohen Industrie- und Gewerbegebäuden mit großen Grundflächen, was bereits im südlichen Bereich des Gebiets realisiert wurde und nun auch im Norden des Bebauungsplanbereichs realisiert werden soll. Am Montag werden die Stadträte darüber urteilen.
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