Mit der Waffe in der Hand zugeschlagen

8.1.2019, 09:00 Uhr
Symbolbild

© Huber Symbolbild

Mit einer Softair-Pistole hatte der 20-jährige Forchheimer im Mai vergangenen Jahres eine 20-jährige Frau gegen vier Uhr morgens ins Gesicht geschlagen und dabei an der Nase verletzt.

Zwei Vorwürfe

Wegen dieser Tat, und weil er die Waffe obendrein auch noch unerlaubt bei sich getragen hatte, ist der junge Mann von Jugendrichter Philipp Förtsch am Amtsgericht Forchheim wegen gefährlicher Körperverletzung und wegen des vorsätzlichen unerlaubten Führens einer Schusswaffe schuldig gesprochen worden.

Gleich gestanden

Der Angeklagte hat die Tat gleich zu Beginn der Verhandlung zugegeben. Er gab an, dass er sich mit der jungen Frau zum Rauchen getroffen hatte. Da er vorher mit einem Freund Soft-Air und Paintball spielen und eigentlich auf dem Weg nach Hause gewesen war, hatte er die Waffe noch bei sich gehabt. Auf die Frage des Richters nach dem Grund für seine Handlungen erklärte der junge Beschuldigte, die gleichaltrige Frau habe ihn nicht gehen lassen wollen, weshalb er die Waffe gezogen habe.

"Dabei ist das Magazin aus der Waffe gerutscht", erzählte der Forchheimer, und dass er ausgeholt und die junge Frau dabei verletzt habe. Die Waffe wurde mittlerweile eingezogen. Die Geschädigte bestätigte als Zeugin im Groben das Geschehen und der junge Mann entschuldigte sich bei ihr. Da ihm von der Jugendgerichtshilfe ein Reiferückstand bestätigt wurde, empfahl auch Staatsanwalt Felix Stephani eine Verurteilung nach Jugendstrafrecht.

Arbeit und Training

Er empfahl 75 Stunden Sozialarbeit, zusätzlich die Teilnahme an einem Antiaggressionstraining und eine Betreuungsweisung. Dem stimmte auch der Verteidiger des Beschuldigten, Rechtsanwalt Stefan Kohler zu.

"Keine Jugendtorheit"

"Das war keine Jugendtorheit", mahnte indes Richter Philipp Förtsch und verurteilte den jungen Mann zu 60 Stunden Dienst bei der Arbeiterwohlfahrt und zusätzlich zu einer sechsmonatigen Betreuung, um sich eine Lebensperspektive zu erarbeiten. Zudem soll er an einem speziellen Training teilnehmen, um mit seinen Aggressionen besser umgehen zu können.

Softair-Waffen sind Druckluftwaffen, die Kugeln verschiedener Materialien verschießen und echten Waffen täuschend echt nachgebildet sein können.