Mit einer Landkarte durch den Wildpark Hundshaupten

7.4.2017, 10:00 Uhr
Damit alle kleinen und großen Besucher wissen, wo sie welches Tier finden, gibt es im Wildpark Hundshaupten seit Dezember einen neuen Lageplan.

© Philipp Rothenbacher Damit alle kleinen und großen Besucher wissen, wo sie welches Tier finden, gibt es im Wildpark Hundshaupten seit Dezember einen neuen Lageplan.

Vogelgezwitscher, bergige Landschaften und ein fließendes Bächlein: Das erste, was man im Wildpark Hundshaupten sieht, hört und spürt, ist die pure Natur. Auch für den neuen Rudelführer des Parks, Daniel Schäffer, steht diese im Mittelpunkt.

Seit vergangenen August kümmert sich der Tierarzt und Biologe mit seinem Team um die etwa 150 Tiere. Damit alle kleinen und großen Besucher einen Überblick bekommen, hat er im Dezember einen Lageplan eingeführt. "In der Landkarte sind drei verschiedene Wanderwege und die einzelnen Gehege eingezeichnet. So weiß man, welches Tier sich wo befindet." Die gesamte Strecke durch den Park ist etwa sieben Kilometer lang. Die einzelnen Wanderwege sind mit 1,4, 2,4 oder 2,7 Kilometern dagegen etwas kürzer.

Mit einer Landkarte durch den Wildpark Hundshaupten

© Edgar Pfrogner

Daniel Schäffer will den Park nicht von oben bis unten verändern, sondern "ihn weiter entwickeln und seine besondere Lage noch mehr zum Ausdruck bringen". Die bergigen Landschaften der Fränkischen Schweiz sollen künftig noch mehr dafür genutzt werden, den Menschen das Wechselspiel von Natur und Tier nahezubringen. "Der Wildpark soll vor allem für die Bürger des Landkreises Forchheim ein Anlaufpunkt sein, um zu entspannen und sich an die Schönheit direkt neben der Haustür zu erinnern."

Die Lage inmitten von markanten Felsformationen und Wäldern ist auch für den neuen Leiter noch immer einzigartig. Zuvor lebte er in München, wo er in einer Kleintierpraxis als Tierarzt arbeitete. "Das ist schon ein Unterschied, von der Großstadt in eine so idyllische Gegend zu kommen", erzählt er und fügt hinzu, dass er gerade dabei ist, seine Familie nachzuholen.

Bevor es zu konkreten Veränderungen im Wildpark kommt, soll die gerade erst eröffnete Sommersaison dazu dienen, den Masterplan, der zurzeit noch in seinen Anfängen steckt, auszubauen. "Ich möchte den Besuchern nicht zumuten, in einen Park zu kommen, der von Baustellen übersät ist." Zunächst wird alles bis ins kleinste Detail erarbeitet. "Das Wichtigste ist, dass der Plan auf die Individualität der Tiere zugeschnitten ist. Ein Luchs muss sich zum Beispiel in einem großen Gehege in hohem Gras austoben können."

Was mit den südamerikanischen Alpakas und Nandus passiert, das weiß er noch nicht. "Die passen nicht unbedingt hierher." Das Konzept bevorzuge Tiere europäischer Herkunft oder vom Aussterben bedrohte Nutztiere. So soll eine artgerechte Haltung möglich gemacht und die Menschen für Tiere in ihrer unmittelbaren Umgebung sensibilisiert werden. "Herausschmeißen wollen wir die treuen Einwohner natürlich nicht." Außerdem hat erst vor drei Wochen ein Alpaka-Baby in dem etwa 40 Hektar großen Park das Licht der Welt erblickt.

Daniel Schäffer ist es wichtig, dass der Besucher sich wieder mehr mit der Natur beschäftigt — und das am besten ganzheitlich. Mit neuen Ideen will der gebürtige Regensburger das Problem zukünftig anpacken. Der Park soll bewusst und mit allen Sinnen wahrgenommen werden. "Ich möchte, dass die Menschen nicht nur ein visuelles Erlebnis haben. Beim Streicheln zum Beispiel kann man fühlen, wie empfindsam ein Tier ist."

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