Mit „Perle“ oder „Opal“ schmeckt Bier noch besser

21.8.2013, 12:00 Uhr
Mit „Perle“ oder „Opal“ schmeckt Bier noch besser

© Rolf Riedel

Hopfen ist zum Bierbrauen nicht nur unerlässlich, sondern stellt aufgrund seiner Qualität und seines besonderen Aromas eine unabdingbare Voraussetzung für den Typ und den Geschmack des Bieres dar. Boden und Klima des Anbaugebietes sind von großer Bedeutung und mittels eines Siegels gesichert — daher der Name Siegelbezirk.

Die in der Fränkischen Schweiz angebauten Pflanzen gehören „grenzübergreifend“ bis in die Hersbrucker Schweiz zum Siegelbezirk Hersbruck. Die insgesamt 13 hier beheimateten Hopfenpflanzer und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Roth, dem auch der Hopfenpflanzerverband rund um Spalt zugehörig ist, hatten zur diesjährigen Hopfenbegehung in den Betrieb der Familie Franz Friedrich in Lilling eingeladen.

Insgesamt werden im Hersbrucker Siegelbezirk auf 129 Hektar Hopfen angebaut, 28 Hektar bewirtschaftet die Familie Friedrich, weitere 10,5 Hektar werden von der ebenfalls in Lilling ansässigen Familie Pingold bebaut. Damit stehen die beiden Lillinger Betriebe mit ihrer Anbaufläche an vorderster Stelle des Hersbrucker Siegelbezirkes. Die Durchschnittsfläche der übrigen Pflanzer beträgt 9,92 Hektar. Erfreulich: Die Anbaufläche hat in diesem Jahr um 5,5 Hektar zugenommen.

Kleinstes Gebiet

Der Hersbrucker Siegelbezirk ist das kleinste Anbaugebiet. Im Bezirk Spalt wird Hopfen auf 350 Hektar angebaut, im Bezirk Elbe/Saale auf 1200 Hektar, ebenso wie im Bezirk Tettnang. Die größte Anbaufläche stellt der Bezirk der Hallertau mit 14000 Hektar. Insgesamt kann Deutschland eine Hopfenanbaufläche von 17000 Hektar vorweisen und ist damit das größte Hopfenanbaugebiet der Welt, gefolgt von der USA mit insgesamt etwa 13000 Hektar und Tschechien mit 5500 Hektar.

Der Einladung nach Lilling war neben dem Leitenden Landwirtschaftsdirektor Werner Wolf viel Politprominenz, natürlich die frisch gekürte Hallertauer Hopfenkönigin Regina Obster, auch die wichtigsten Vertreter aus allen nachfolgenden Verarbeitungsstufen gefolgt.

Die Familie Friedrich hatte eigens die große Maschinenhalle blitzblank geputzt, um die große Anzahl der Besucher bewirten zu können. Auch die hochmoderne Trocknungsanlage auf dem Hof fand reges Interesse bei den angereisten Fachleuten. Anschließend fuhren sie durch die Hopfengärten, auf denen Friedrich nur Hopfen nach biologischen Bedingungen erzeugt. Hauptabnehmer ist eine bekannte Brauerei aus Neumarkt. Auch Hans Pingold präsentierte seine Hopfengärten, er baut konventionell Hopfen auf 10,5 Hektar an.

Zwölf Hopfensorten

Heute gibt es Hopfen in verschiedensten Zuchtformen, ähnlich wie es auch bei den Süßkirschen bestimmte Sorten gibt, die unterschiedliche Reifezeiten aufweisen. Da gibt es Bitterhopfen, wie zum Beispiel der „Hallertauer Magnum“, der wie der Name schon sagt, für einen bitteren Geschmack des Bieres sorgt, aber auch den inzwischen anteilmäßig ständig wachsenden Aromahopfen, der auch „Flavourhopfen“ genannt wird.

Da gibt es aber auch die Neuzüchtungen des Hopfenforschungszentrums in Hüll, die Namen tragen wie „Mandarina Bavaria“, „Cascada“ und „Polaris“, auch „Perle“, „Saphir“ und „Opal“. Von 14 gebräuchlichen Hopfensorten werden zwölf in Lilling angebaut. Der Export erfolgt in 100 Länder auf der ganzen Welt, überall wo Bier gebraut wird.

Keine Kommentare