Mittelrüsselbach: Parkplatz verkommt zur Müllkippe

12.10.2018, 11:00 Uhr
Mittelrüsselbach: Parkplatz verkommt zur Müllkippe

© Foto: Wirth

"Ich muss sagen", meldete sie sich in der Versammlung zu Wort, dass sie den Parkplatz mittlerweile "unzumutbar findet". Das eigene Grundstück werde als öffentliche Toilette benutzt. Unmengen an Plastik- und Pfandflaschen fänden sich, diese seien zum Teil voller Urin. "Die Essensreste werden auf unserem Grund entsorgt und locken damit nachts die Wildschweine zum Fressen an."

Dorn erinnerte dabei mahnend an die "Afrikanische Schweinepest", die durch Essensreste übertragen werde. "Es ist kein appetitlicher Anblick, der sich uns bietet und mit dem wir immer öfter konfrontiert werden." Was allerdings den Frust bei den Bewohnern vom Lindenhof auslöst, ist die Tatsache, dass immer mehr Autos den Parkplatz ansteuern, um ihren Müll einfach zu entsorgen. Erst kürzlich habe ihr Sohn den Fahrer eines Wohnmobils zur Rede gestellt und ihn aufgefordert, seinen Müll unverzüglich wieder einzupacken und ordnungsgemäß zu entsorgen.

Laut eigener Beobachtung würden die wenig attraktiven Hinterlassenschaften immer mehr zunehmen. Die Fragestellerin wollte in der Bürgerversammlung wissen: "Was kann gegen das unerlaubte Entsorgen von Hausmüll auf dem Parkplatz und unserem Grundstück getan werden?"

Der Igensdorfer Bürgermeister Wolfgang Rast zeigte sich erschrocken. Er sicherte zu, das Straßenbauamt Bamberg, die für den Parkplatz an der B 2 zuständig sind, darüber zu informieren und persönlich vorstellig zu werden. "Es kann doch nicht sein", so Rast, "sobald eine Mülltüte abgestellt wird, andere ohne Scheu weitere dazu stellen." Das sei eine Zumutung für die Anlieger. "Es soll ein Parkplatz sein mit dem Service, hier seinen geringen Reisemüll in der abgestellten Tonne zu entsorgen und nicht um seinen Hausmüll abzuladen", so der Bürgermeister.

Wie oft werde der Parkplatz gesäubert? Und gibt es genügend Abfallbehälter? Das wusste der Rathauschef nicht. Der Parkplatz sei nicht im Zuständigkeitsbereich der Gemeinde.

Ungeachtet dessen seien die Vorkommnisse auf dem B 2-Parkplatz äußerst grenzwertig, auch weil sonntags heimische Erzeuger ihre Produkte anböten.

Wie auf allen Bürgerversammlungen, spielte der Verkehr auch in Mittelrüsselbach eine große Rolle. "Ist es möglich, im Bereich des Kindergartens in Unterrüsselbach und auch der anderen Kindergärten die Geschwindigkeit auf 30 km/h zu begrenzen?", fragte ein Bürger.

Laut Bürgermeister Rast wurde bereits eine Verkehrsschau beantragt. Sie soll in nächster Zeit stattfinden. "Wäre das auch beim Wasserspielplatz möglich?", wurde nachgefragt. Dafür sei der Landkreis zuständig. Die Kommune will einen Antrag beim zuständigen Fachbereich stellen, versprach er.

Für Wildwechsel, Frösche oder Kröten würden Schilder aufgestellt. Schilder für Radfahrer und Fußgänger jedoch vermisse man, monierte ein Bürger. Dieser erinnerte an Hinweisschilder zum Bahnhof Igensdorf an der Bundesstraße. Bauamtsleiter Andreas Finkes stimmte dem Hinweis zu. Er wird die Beschilderung gerade im Bereich der B 2 überprüfen.

Die Parksituation am Kindergarten Unterrüsselbach wurde von einem Unternehmen beklagt, da Anlieferfahrzeuge durch parkende Autos behindert würden und nicht auf sein Grundstück fahren könnten. Bemängelt wird auch die viel zu hohe Geschwindigkeit innerhalb der Ortschaften.

70 Prozent aller Autofahrer seien zu schnell, zitierte Rast Messungen. Da solle sich jeder selbst einmal fragen, ob er darunter sei.

Maroder Weg

Der Weg vom Sportplatz zum Aussiedlerhof in Rüsselbach müsste dringend saniert werden, forderte ein Bürger. Der Weg sei in den Kernwegeplan mit aufgenommen, antwortete Rast. Dieser werde so schnell wie möglich erneuert.

Die Jagdgenossenschaften würden in den nächsten Tagen angeschrieben teilte der Bürgermeister mit, Wege zu melden, die dringend saniert werden müssten. "Wir wollen das Wegenetz mit dieser Maßnahme Stück für Stück in Ordnung bringen."

Ungehalten zeigte sich ein Bürger über die Gräfenbergbahn. Die Bürger seien verärgert über die Unregelmäßigkeit, mit der die Bahn fährt. Mal komme sie, mal komme sie nicht. Erst vor ein paar Tagen habe seine Frau an der Haltestelle gestanden und es sei weder Zug noch Bus gekommen. So blieb ihm nichts anderes übrig als seine Frau mit dem Pkw nach Nürnberg zur Arbeit zu fahren, schimpfte er. "Wir können nichts weiter tun, so Bürgermeister Rast, "als die Bahn aufzufordern ihrer Beförderungspflicht uneingeschränkt nachzukommen".

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