Möhrlein hat immer Dienst

8.4.2014, 10:30 Uhr
Möhrlein hat immer Dienst

© Roland Huber

Die dritte von insgesamt vier Saisonniederlagen tat besonders weh. Mit 58:81 gingen die Eggolsheimer U16-Korbjäger im Dezember gegen körperlich überlegene Spieler des TSV Ebermannstadt unter. Für den DJK-Trainer Konrad Möhrlein hat das Derby eine persönliche Bedeutung, ging er doch zu Regionalligazeiten des TSV ein Jahr lang selbst auf Korbjagd an der Wiesent, ehe es den heute 46-Jährigen nach Eggolsheim verschlug. „Hier macht es mir am meisten Spaß“, erzählt Möhrlein in der Eggerbachhalle, nachdem seine Junioren das Rückspiel gegen Ebermannstadt mit 80:66 für sich entschieden haben.

Größe ist nicht alles

„Wir haben den Größenunterschied durch unseren Einsatz wettgemacht“, freut sich der Coach, der auf eine beeindruckende Siegesserie mit seinem Team zurückblicken kann. Nach der Niederlage im Hinspiel gegen die Ebser setzte es nur noch eine weitere zu Jahresbeginn, ehe der DJK-Nachwuchs nun sieben Partien in Folge mit teils großem Abstand gewinnen konnte. In der Endabrechnung dieser Bezirksliga-Spielzeit rangieren die Eggolsheimer mit 20:8 Zählern als Dritter punktgleich hinter dem Nachbarn aus Ebermannstadt.

Doch die Tabellenplatzierung ist für Möhrlein eher Nebensache: „Die persönliche Entwicklung der einzelnen Spieler steht für mich im Vordergrund. Unsere Ziele sind erreicht, wenn es der eine oder andere einmal hinauf bis in die 1. Mannschaft schafft.“ Die Nachwuchsförderung hat es ihm angetan, seit 15 Jahren engagiert sich Möhrlein mittlerweile. „Da kann ich einfach sehr viel bewegen und habe Spaß daran, bei Kindern die Leidenschaft meines Lieblingssports zu erwecken, Talente zu formen“, erklärt Möhrlein.

Die eigene Spielerkarriere begann in Hirschaid, nachdem Möhrlein seine ersten Körbe als 13-Jähriger mit Schulfreunden geworfen hatte. Heute ist der jugendlich aussehende Hüne mit dem lichten Haupthaar 46 Jahre alt und noch kein bisschen basketballmüde. Im Gegenteil: In den Spielen mit der Ü40-Altherrenmannschaft ragt er stets mit überdurchschnittlichen Punktzahlen hervor und hilft auch noch in der 2. Mannschaft aus, wenn Not am Mann ist. Dann spielt Möhrlein zusammen mit seinem 18-jährigen Sohn, den natürlich der Papa mit dem Basketball-Virus angesteckt hat.

„Ein riesen Vorbild“

Erkundigt man sich im Verein nach Möhrlein, gehen die Beschreibungen nur in eine Richtung. „Der Kunner ist einfach nicht wegzudenken und für uns ein riesengroßes Vorbild“, sagt Abteilungsleiter Alexander Roppelt, der als aktiver Spieler und Coach der U18-Junioren auf Möhrleins Spuren wandelt: „Gerade in der kritischen U16-Altersklasse, in der viele mit dem Basketball aufhören, ist ein Mann wie er Gold wert, weil die Jugend zu ihm aufblickt und er über Fachkompetenz verfügt. Er ist rund um die Uhr in der Halle anzutreffen und hat sofort Tipps parat, wenn einer in einer Ecke gerade an seiner Wurftechnik verzweifelt.“ Im Sommer beginnt für Möhrlein die Herausforderung auf ein Neues, da der ältere Jahrgang dem Team entwächst und die Lücken mit Spielern aus der jüngeren U14 aufgefüllt werden müssen. „Ich freue mich schon, die Neuen kennenzulernen und gemeinsam an ihrem Potenzial zu feilen“, sagt Möhrlein. Ein Ende seiner aktiven Karriere scheint auch nicht in Sicht.

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