Musikverein Forchheim-Buckenhofen ließ Aula erzittern

26.10.2018, 05:54 Uhr
Musikverein Forchheim-Buckenhofen ließ Aula erzittern

© Foto: Lars Pislcaijt

Einer der Höhepunkte war der Auftritt der Querflötensolistin Elisabeth Kircheis, am Flügel begleitet von Kathrin Klein. Das Concertino für Flöte und Klavier von Cécile Chaminàde (Opus 107) beschreibt die Liebesgeschichte der Komponistin, die ihren Angebeteten mit der Herausforderung ihres Werkes auf eine harte Liebesprobe stellt. Die Solistin hielt dieser Probe ebenso souverän wie bravourös stand und meisterte die "teuflischen Passagen himmlisch hingebungsvoll", so Moderator Christian Libera.

Als stellvertretender Vorstandsvorsitzender des MVFB ist der 36-jährige Realschullehrer Libera der musikalische Chef der Talentschmiede. Er motiviert und treibt an, fordert und fördert die jungen Talente und geht mit bestem Beispiel voran. Ob im Blechbläserensemble, wo er zwischen Trompete, Piccolotrompete und Kornett hin- und herwechselt, oder beim Stephen-Sondheim-Klassiker "Send in the Clowns", wenn er mit dem Flügelhorn äußerst gefühlvoll seine Schwester Nicole Kotz mit ihrem Englischhorn begleitet. Mit Pia Fischer am Konzertflügel gehörte auch dieser Vortrag zu den Höhepunkten.

Für den Bereich "Traditionelle Blasmusik" war das Blechbläserensemble zuständig. Die sechs Jungs und ihre Kollegin nahmen sich Namen wie Mnozil Brass oder Viera Blech zum Vorbild und trugen etwa in virtuoser Weise den "Aeronautemmarsch" des österreichischen Zeitgenossen Franz Posch vor.

Ausbildung aufgezeigt

Christoph Müller und Christine Harris, beide Dozenten für Posaune, brachten ihr elfköpfiges Posaunenensemble ins Spiel. "Allegro Scherzoso" von George F. McKay und "Raiders March", für diese Besetzung von Christoph Müller arrangiert, zeigte dem Publikum beispielhaft die Ausbildungsarbeit im MVFB auf. Denn in diesem Ensemble gehört mit Mia Endres, Julius Eckert, Leon Händel, Philipp Molitor, Anton Herbst, Oliver Bätzel und Tobias Schneider die Mehrzahl den Ausbildungsorchestern an.

Dass auch der Königin der Blechblasinstrumente, der Basstuba, bezaubernde Melodien entlockt werden können, bewies der Solotubist Korbinian Kircheis. Er offenbarte mit dem 1. Satz (Prelude) aus dem "Concerto for Basstuba and Orchestra" von Ralph Vaughan Williams alle Facetten dieses Instruments. Am Klavier wurde er von Lisa Milyukova begleitet.

Dann erinnerte das aus sechs jungen Damen bestehende Flötenemsemble an die Tsumami-Katastrophe 2011 mit dem Titel "A Song for Japan". Stephen Verhelst hatte seine Komposition bald nach dem schlimmen Ereignis online gestellt und alle Musiker weltweit aufgefordert, ihre Interpretation des Werks an die Betroffenen in Japan zu senden. Als Zuhörer glaubte man, die Energie der Musik zu spüren.

"Capriccioso" lautet der Titel des Solovortrags der Trompeterin Susi Lotter, kapriziös war auch ihre Interpretation des Werkes von Paul Jeanjean, mit tosendem Applaus belohnt.

Danach tauchte eine "Kleine Finnin" auf, so heißt übersetzt der Titel des Vibraphonsolos "Suomineito". Der Percussionist Florian Oltsch zeichnete mit Hingabe sein Portrait der Finnin. Fehlte noch der Jazz mit dem "Goodwood-Ensemble" unter Jan Korporaal. Neben Walter Donaldsons "Makin’ Woopee" gab es mit "Somebody Loves Me" einen Welthit von George Gershwin von diesem coolen Klarinettenquartett.

Zum Ende füllte sich das Podium, als der 13-köpfige Klarinettenchor unter Christian Libera nach Funk-Rhythmen bei "Uptown Funk" von Bruno Mars feststellte: "We are the Champions".

Keine Kommentare