Muss der Poxdorfer Kindergarten abgerissen werden?

1.3.2016, 17:56 Uhr
Muss der Poxdorfer Kindergarten abgerissen werden?

© Foto: Dagmar Niemann

Der Kindergarten ist in die Jahre gekommen: 1980/81 gebaut, 1990 vergrößert und 2010 um eine Kinderkrippe erweitert, liegt dort inzwischen, baulich gesehen, vieles im Argen.  Deshalb hatten die Räte Bürgermeister Paul Steins Anfang Februar damit beauftragt, sich mit Architekt Norbert Siewertsen (Baiersdorf) zu beraten.

Norbert Siewertsen schilderte in der Sitzung den Sanierungsbedarf: die Gebäudehülle, also Fenster, Fassade und Dach, müsste auf Schadstoffe hin untersucht, energetisch verbessert und teilweise oder ganz erneuert werden; Haustechnik und Sanitäranlagen sind überaltert, die Heizungsanlage — eine elektrische Fußbodenheizung — nur eingeschränkt funktionsfähig. Schon der grobe Überblick habe ergeben, dass man um eine Generalsanierung nicht herum komme. Diese nimmt ein bis zwei Jahre in Anspruch. Währenddessen müsste der Kindergartenbetrieb, da kein Ausweichgebäude vorhanden ist, in mehrere Container (Kostenpunkt etwa 100 000 Euro) ausgelagert werden.

Lohnt es sich überhaupt, den Kindergarten zu sanieren? Sollte man nicht lieber einen Neubau errichten, etwa auf dem Schulsportplatz, der für eine Grundschule nicht mehr zwingend vorgeschrieben ist? Weitere Vorteile eines Neubaus wären: Die Kindergartenkinder könnten die Schulturnhalle mit benutzen; während der Bauzeit könnte der Kindergartenbetrieb normal weiterlaufen; nach Abriss des alten Kindergartens könnte der gemeindeeigene Grund als Baufläche verkauft werden.

Bedingungen für Fördergeld

Ein Neubau wird gefördert, wenn die Sanierung des alten Gebäudes 80 Prozent der Kosten eines Neubaus übersteigen würde. Für Poxdorf heißt das: Bei Sanierungskosten von mehr als 1,2 Millionen Euro könnte mit staatlicher Förderung gerechnet werden. Deshalb sprachen sich die Räte einstimmig dafür aus, Siewertsen mit der Erstellung einer detaillierten Wirtschaftlichkeitsberechnung zu den Alternativen „Generalsanierung/Neubau“ zu beauftragen.

Auch die Sanierung der Schule ist noch nicht abgeschlossen. Das Brandschutzkonzept liegt seit 2013 vor. Zweimal hat das Landratsamt Nachbesserungen verlangt, zuletzt im November. Dadurch sind die Kosten für den Brandschutz um rund 80 000 Euro gestiegen. Andererseits wird Brandschutz extra gefördert, und zwar mit 20 Prozent der anfallenden Kosten. Außerdem kann die Gemeinde mit einer 90-prozentigen Förderung nach dem Kommunalen Investitionsprogramm (KIP) für finanzschwache Gemeinden rechnen, so dass die Gemeinde von der rund 600 000 Euro teuren Runderneuerung der Schule nur 250 000 Euro selbst tragen muss. Der Gemeinderat war einstimmig dafür.

Für die Mittagessenversorgung der Schülerinnen und Schüler sowie für deren Nachmittags- und Ferienbetreuung wird eine der bisherigen Mitarbeiterinnen fest eingestellt. Für die Wochentage in den Osterferien wird die von vielen Eltern gewünschte Ferienbetreuung angeboten. Sie muss wochenweise gebucht werden und kostet 40 Euro pro Woche und Kind.

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