Netto zieht auf Vierling-Parkplatz

11.4.2014, 10:00 Uhr
Netto zieht auf Vierling-Parkplatz

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Dass sich Netto in Ebermannstadt vergrößern will, ist kein Geheimnis. Schon im November lehnte der Stadtrat einen Antrag ab, auf den Klemm-Busparkplatz zwischen Friedhofstraße und der B 470 zu ziehen. Das schreckte damals die Eigentümer auf, die das Gebäude des bisherigen Netto-Marktes an den Einzelhändler vermieten.

Der Stadtrat gab ihnen Zeit bis März, eine Einigung mit Netto zu finden. Diese ist gescheitert: Netto will immer noch umziehen, wird aber in der Pretzfelder Straße bleiben. Geplant ist, einen Markt mit 1200 Quadratmetern inklusive Backshop auf dem größtenteils geschotterten Parkplatz der Firma Vierling etwa 100 Meter weiter Richtung Stadtgrenze zu errichten. Die Mitarbeiter sollen dann bei Vierling parken. Dort besteht ein Gewerbegebiet, der Bau ist somit zulässig. Auch mit der Innenstadt sei der Markt verträglich, so Geschäftsleiter Herbert Herlitz: Netto vergrößere sich nur, biete aber dasselbe Sortiment an. Netto habe die Stadt nicht unter Druck gesetzt, aber auch andere Optionen gehabt.

Briefe an Stadträte

Die Eigentümer hatten selbst versucht, mit Netto eine Einigung zu finden. Die Stadträte und die Verwaltung hatten kurz vor der Sitzung noch ein Schreiben bekommen: Ein größerer Markt sei auch auf dem bisherigen Gelände zu realisieren, die Verhandlungen seien schwierig, aber fortgeschritten. Aufgrund dessen wollte Thorsten Götz (FWBB) wissen, wie es denn nun weitergehe. Netto habe doch noch zwei Jahre Mietvertrag plus eine Option auf weitere zwei Jahre am bisherigen Standort. Dort bleibt das Recht, einen Einzelhandelsmarkt zu betreiben, bestehen. Nach Beendigung des Mietvertrags Anfang 2016 wollen die Eigentümer über eine neue Nutzung entscheiden.

Tatsächlich werde Netto erst in zwei Jahren umziehen, es brauche ja auch Zeit, bis der neue Markt stünde, so Herlitz. Das Konzept, den bisherigen Supermarkt zu vergrößern, lasse sich nicht mehr durchziehen: Dafür sei ein Grundstück notwendig, das die Eigentümer nicht erworben hätten und das inzwischen anderweitig verkauft sei.

Wortmeldungen eines Vertreters der Eigentümer ließ Bürgermeister Franz Josef Kraus (wie üblich) nicht zu. „Sie haben hoch gepokert und verloren“, beschied er mit Hinweis auf die Frist bis März. Die Familie hatte mehrere Schreiben an Kraus und die Verwaltung geschickt. Mindestens einen will Kraus nicht erhalten haben. Beide Seiten werfen sich zumindest Art und Stil der Kommunikation vor.

Eine zusätzliche Versiegelung von Flächen sieht die Verwaltung nicht, da es sich bisher bereits um einen Parkplatz handelt. Der wird verlegt und damit der Bahnübergang entschärft. Gegen Ludwig Brütting (FWBB) und Thorsten Götz erklärte der Bauausschuss sein Einvernehmen.

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