Neue Engel für die Stadt Forchheim

31.10.2014, 10:00 Uhr
Neue Engel für die Stadt Forchheim

© Foto: Giulia Iannicelli

Für Julia Greif (18) aus Kirchehrenbach, Janika Madl (20) aus Forchheim und Julia Zametzer (15) aus Kersbach hat die Weihnachtszeit schon begonnen. „Ich mache mir jetzt schon Gedanken, wem ich was zum Fest schenke“, sagt Julia Greif. Denn schließlich hat die 18-Jährige in der Adventszeit anderes zu tun.

Neben ihrer Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Sparkasse Forchheim und ihren Hobbys Zumba, Fitness, Lesen und Fotografie wird sie an acht Abenden die strahlenden Augen der Kinder auf dem Rathausplatz sehen und auch die Hoffnung der Erwachsenen, ob denn das eigene Los mit Glück behaftet ist. „Die Weihnachtsfreude ist einfach jetzt schon da“, schiebt Greif nach.

Auch ihre engelsgleichen Kolleginnen pflichten ihr da bei. „Ich finde es zwar furchtbar, wenn Ende August schon Lebkuchen in den Supermarktregalen stehen, aber doch: Ich bin in Weihnachtsstimmung. Man hat einen anderen Blick auf diese Zeit, wenn man selbst Engel wird“, erklärt die 20-jährige Janika Madl, die Psychologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg studiert und gerne reitet, Klavier spielt, singt oder mit Freunden unterwegs ist.

Insgesamt sechs Mädchen haben sich in diesem Jahr für das Amt beworben. „Wir hatten auch in diesem Jahr kein Problem, passende und gute Weihnachtsengel zu finden. Wir mussten nicht händeringend suchen. Die Mädchen hier sind gerne Engel“, erklärt Bürgermeister Franz Streit.

Oft nur ein Wimpernschlag

Auch die anderen drei Bewerberinnen, sagt Streit diplomatisch, wären geeignet gewesen. „Doch in dieser Sache fällt oft eine Wimpernschlagentscheidung.“ Viktor Naumann, Leiter des Referats „Wirtschaft und Stadtmarketing“, pflichtet dem Bürgermeister in dieser Sache bei. „Man sieht die Echtheit und die unbedingte Weihnachtsfreude einfach am strahlenden Lächeln dieser Drei. Die Ausstrahlung ist einfach eine ganz andere, wenn man mit dem Herzen dabei ist, als wenn man nur etwas abarbeitet.“

Die drei jungen Frauen seien nicht nur Werbeträger für den laut Streit „zwar nicht größten, aber schönsten Adventskalender der Welt“, sondern auch für die Stadt selbst. Neben dem täglichen Türchenöffnen samt Verlosung stehen für die neuen Engel auch jede Menge Termine in Kindergärten und Altenheimen auf dem Plan. „Ich mag es, Kindern und älteren Mitmenschen eine Freude zu machen“, sagt die 15-jährige Julia Zametzer, die die Georg-Hartmann-Realschule besucht. Sie hat wenig mit Lampenfieber zu kämpfen – schließlich ist sie die große Bühne gewohnt, denn Julia spielt seit fünf Jahren Theater und ist schon bei einigen Prunksitzungen im Fasching aufgetreten.

Damit ist sie bestens gerüstet, denn: Abend für Abend wird eine von ihnen den Prolog halten – das ist die wichtigste Aufgabe in diesem Amt. Die Drei haben die Jury nicht nur mit freiem Sprechen beeindruckt, sondern auch mit ihrer Selbstsicherheit, ihrer frischen Art und – vor allem: ihrem Lächeln, über das der Bürgermeister sehr schwärmt.

Für jedes der Mädchen wird mit diesem himmlischen Amt ein Kindheitstraum war. „Jedes Jahr bin ich beim Adventskalender“, sagt Julia Greif und Janika Madl fügt hinzu: „Ich bewundere die Engel total, immer wollte ich einer von ihnen werden.“ Was aber hinter den Türchen steckt, das ist auch für Streit und seine Engel noch ein Geheimnis.

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