Neuer Kämmerer für Igensdorf

26.8.2015, 18:26 Uhr
Neuer Kämmerer für Igensdorf

© Foto: privat

Meindel sei ein „zuverlässiger und gewissenhafter Mitarbeiter“, so Bürgermeister Wolfgang Rast, und in die doppische Buchführung eingearbeitet. Meindel habe sich auf die freigewordene Stelle beworben — der Gemeinderat hatte diese in nichtöffentlicher Sitzung akzeptiert.

Der 48-Jährige ist seit 1998 für die Gemeinde Igensdorf tätig. Gegen seinen Vorgänger waren Untreuevorwürfe laut geworden, die Polizei hatte auf Presseberichte und eine anonyme Anzeige hin das Rathaus und die Wohnung des Mannes durchsucht. Zudem war der frühere Kämmerer als Kassenwart des FC Stöckach nicht entlastet worden (wir berichteten). Im Raum stand bisher ein Schaden bei der Gemeinde von 65 000 Euro. Dieser Vorwurf habe sich jedoch auf 60 000 Euro reduziert. Der Mann soll Geld mit den Gehaltsauszahlungen an sich selbst überwiesen haben, so Rast. Stichprobenkontrollen hatten nicht angeschlagen.

Neben den Ermittlungen der Kriminalpolizei liefen bisher auch disziplinarrechtliche Ermittlungen der Landesanwaltschaft in München. An diese hatte die Gemeinde das Verfahren übergeben. Dieses wurde jedoch mittlerweile ausgesetzt, so Rast. In München wolle man zunächst abwarten, ob die Staatsanwaltschaft in Bamberg aufgrund der Ergebnisse der Kriminalpolizei Anklage erhebt. Dann werde das Disziplinarverfahren eventuell wieder aufgenommen. Die Gemeinde hat mit der Abgabe nach München keinen Einfluss mehr darauf. Nach wie vor ist der frühere Kämmerer, Beamter, in Heimarbeit für die Gemeinde tätig. „Nur unproblematische Sachen“, bekräftigte Rast noch einmal.

Zahlen geprüft, Ergebnis offen

Indes hat der Bayerische Kommunale Prüfungsverband die Haushaltspläne der Gemeinde, des Schulverbandes und des Abwasserzweckverbandes Obere Schwabach noch einmal zurück bis 2008 geprüft. Dafür hatte sich der Gemeinderat ausgesprochen. Der frühere Kämmerer hatte 2011 seinen Dienst angetreten. Ein Ergebnis liegt noch nicht vor.

In einem ersten Schritt nach Bekanntwerden der Vorwürfe hatte Rast die Verwaltung umstrukturiert und Personalverwaltung, Geschäftsleitung und Kämmerei wieder getrennt. Die Geschäftsleitung hatte Bürgermeister Rast zunächst selbst übernommen — vor seiner Wahl hatte er diesen Posten schon inne. Im neuen Jahr soll ein neuer Geschäftsleitender Beamter kommen. Auch darauf hatte sich der Gemeinderat geeinigt.

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