Neunkirchen: Alfred Derfuß ist gestorben

30.6.2016, 14:38 Uhr
Neunkirchen: Alfred Derfuß ist gestorben

© Foto: Göpfert

Der gebürtige Neunkirchener — er stammte aus einer Landwirtsfamilie — hat 34 Jahre lang die Gemeindepolitik in seinem Heimatort geprägt. 1966 zog er für die CSU in den Rat der Gemeinde ein und wurde 1974 zum Bürgermeister gewählt. Dabei kam ihm sein Wissen als Finanzfachmann — er war Finanzwirt und Betriebswirt und arbeitete in der Finanzverwaltung — zugute.

Bis 1992, also 18 Jahre lang, lenkte er die Geschicke von Neunkirchen und hat in der Zeit viel bewegt. In seine Ära fällt unter anderem der Bau des Hauptschulzentrums am Schellenberger Weg und die Anlage des neuen Friedhofs. Wohl auch seinem Interesse an der Geschichte ist es zu verdanken, dass in seiner Amtszeit der Klosterhof zum Rathaus umgestaltet und die Katharinenkapelle renoviert wurde. Nicht zuletzt war er auch Motor für die Renovierung der Synagoge Ermreuth und die Gründung des Zweckverbandes Synagoge gemeinsam mit dem Landkreis Forchheim. Seine Bemühungen hier wurden mit der Denkmalschutzmedaille des Landkreises honoriert.

Integration nach der Reform

Alfred Derfuß hatte aber auch eine Menge Integrationsarbeit im Zuge der Gebietsreform zu leisten und die Infrastruktur gemeinsam mit den Gemeinderäten und der Verwaltung zu modernisieren und entsprechend dem schnellen Wachstum der Gemeinde zu erweitern. Dass er daneben viel für die Vereine getan hat, belegte nicht nur seine Mitgliedschaft in 26 Vereinen und Verbänden. Der europäische Einigungs- und Friedenswille bewegte Derfuß, die Partnerschaft mit dem belgischen Deerlijk einzugehen und zu fördern.

Für die Stärkung Neunkirchens und die Aufwertung zum Mittelzentrum machte sich Derfuß stets stark. Unter anderem auch von 1975 bis 2002 im Forchheimer Kreistag. Hier hatte sein Wort vor allem in Finanzfragen Gewicht.

Das vielfältige Wirken von Alfred Derfuß für seine Heimatgemeinde wurde erst 2015 mit der Verleihung des Goldenen Ehrenrings gewürdigt, eine Auszeichnung, die vor ihm nur drei Persönlichkeiten erhalten hatten — und die ihn besonders freute.

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