Neunkirchen bebt im Freudentaumel des Faschingszuges

17.2.2015, 17:00 Uhr
Neunkirchen bebt im Freudentaumel des Faschingszuges

© Harald Hofmann

Schon vor Beginn des Faschingszuges wärmen sich die Teilnehmer am Sammelplatz vor dem Erleinhofer Tor mit fetziger Musik, bringen sich bei frischen Temperaturen mit „Zicke, zacke, heu, heu, heu“ und „Selau“ in Stimmung.

Kaum hat sich das närrische Volk in Bewegung gesetzt, beginnen auch die Zuschauer aufzutauen, winken und rufen den Akteuren zu. Die bedanken sich, winken zurück und werfen mit Bonbons, Popcorn, Tennisbällen und „Giveaways“. Sogar frische Tulpen und Rosen verteilen sie.

43 Gruppen lang ist der Umzug in diesem Jahr, 20 Wagen und 23 Fußgruppen mit insgesamt 840 Teilnehmern. Etwas weniger als im vergangenen Jahr. „Aber das ist normal, das variiert jedes Jahr ein wenig“, erklärt NCV-Öffentlichkeitsarbeiter Clemens Vykydal.

Gute Laune herbeigetrommelt

Vor allem tut es der Stimmung keinen Abbruch. Denn schon die Anfangsgruppe, der Piranha Social Club, trommelt alle mit Samba-Rhythmen in gute Laune. Dazu sorgen fantasievolle Kostüme wie das der verrückten Hutmacher aus Fürth — sie marschierten als Federvieh Brasil wie bunte Hühner mit — für Ahs und staunende Gesichter, vielfach auch für heiteren Beifall.

Natürlich kommen auch die Sprüche gut an wie die der Kolpingjugend zum Thema TTIP, dem Freihandelsabkommen und dessen Folgen: „Ist der Bauer braun ge- fleckt, lag es wohl am Fracking-Leck“, heißt es da. Die Langensendelbacher Faschingsweiber als Ägypter widmen ihren Wagen ihrem Bürgermeister „LA‘s Pharaoh behält die Ruh, herrscht über Volk, Kamel und Kuh“.

Die Rosenbacher Holzspalter fordern einen „Holzplatz“, die Familie Heinlein nimmt die Stromtrasse aufs Korn; der Automobilclub Neunkirchen mokiert sich übers alljährliche Hochwasser, während sich der Heimat- und Trachtenverein zur Toleranz bekennt: „Die Welt ist bunt, wir auch.“ Als wär's das Motto des Faschingszuges.

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