Oberfränkischer Oscar geht nach Ebermannstadt

1.12.2017, 09:52 Uhr
Oberfränkischer Oscar geht nach Ebermannstadt

© Foto: Hörndlein

Es ist ein Horrorszenario: Ein Asteroid stürzt auf die Erde zu und droht, alles Leben zu vernichten. So behaupten es zumindest die Nachrichten im Fernsehen. Dann folgt ein Schnitt. Ebermannstadt. Ein Schüler läuft durch die Stadt, um den Hals einen Kristall, den er von seinem Großvater auf dessen Sterbebett überreicht bekommen hat. Plötzlich stürzt aus dem Kristall ein Abbild des Protagonisten heraus, allerdings eines, das nur das Böse im Sinn hat und die Welt zerstören möchte.

So beginnt der Kurzfilm "Interkonflikt", den Johannes Lochner für die Jufinale Oberfranken produziert hat — ein Festival, bei dem Jugendliche ihre Filme einschicken können. Gezeigt werden sie im Kino.

Der 21-jährige Ebermannstädter hat bereits zum zweiten Mal an dem Wettbewerb teilgenommen. "Es ist super, direkt die Reaktion vom Publikum zu bekommen", sagt Lochner. Die Treffen nutzte er auch, um sich mit anderen Hobby-Filmemachern zu vernetzen.

Seit er zwölf Jahre alt ist, beschäftigt er sich mit dem Filmemachen. Im Fernsehen hat er damals eine Sendung über die Bluescreen-Filmtechnik gesehen und das zu Hause gleich nachgebaut – mit Erfolg. Vom Konfirmations-Geld hat er sich dann sein erstes Equipment gekauft.

Neuer Film geplant

2012 folgte die erste Film-Veröffentlichung im Rahmen des Multimedia-Wettbewerbs ProRealschule, bei dem er den ersten Platz mit einem Imagefilm über die Realschule Ebermannstadt belegte. "Ich habe mir alles selbst beigebracht", sagt Lochner. Er studiert Rechtswissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität.

Bei der Jufinale hat er den Publikumspreis abgestaubt, die Anwesenden haben "Interkonflikt" dort direkt gewählt. Der Gewinnerpokal ist der Oscar-Trophäe nachempfunden.

In seinem knapp sechsminütigen Kurzfilm steht der Asteroid für das Schlechte, das unvermittelt auf den Menschen hereinbrechen kann. Der nette Schüler schöpft aus der Konfrontation mit seiner dunklen Seite die Kraft, durch einen aus seinen Händen schießenden Laserstrahl den Asteroid zu zerstören und die Menschheit zu retten. Lochner spielt die Hauptfigur, die Aufnahmen sind fünf Jahre alt.

Die Postproduktion habe sehr lange gedauert. Musik und 3D-Animationen erstellt er bei seinen Filmen selbst. "Für eine Szene habe ich zwei Messer aneinander gewetzt." Für die Toneffekte.

Ein neues Projekt ist bereits in der Mache. Darin soll es um das Thema Gleichberechtigung gehen, in einer Welt mit fast nur pinken und blauen Menschen. Die wenigen Bunten sind die Außenseiter.

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