Oesdorf: Staatsförster grillten das Wild wild im Wald

19.7.2016, 11:18 Uhr
Oesdorf: Staatsförster grillten das Wild wild im Wald

© Alexander Hitschfel

Unter Aufsicht der Feuerwehren durfte, was sonst strengstens verboten ist, eine Grillsession mitten im Wald veranstaltet werden. „Man glaubt gar nicht, was man beim Grillen alles falsch machen kann“, gab der Küchenchef von Schloss Atzelsberg, Jan Heinl, den Teilnehmern der „Wild-grill-Veranstaltung“ mit auf den Weg. Der Eventmanager unter den Revierförstern, Erich Daum, hatte in seinem Revier erstmals zu dieser Veranstaltung eingeladen.

Mitten auf einer Lichtung in der Unteren Mark wurde gegrillt. „Die Veranstaltung ist als Dankeschön für unsere Feuerwehren gedacht, die uns von den Bayerischen Staatsforsten immer wieder mit Rat und Tat zur Seite stehen“, sagte Forstbetriebsleiter Stephan Keilholz. Nicht nur bei Waldbränden, sondern auch bei Problemen wie verstopften Durchlässen beispielsweise nach Starkregenereignissen oder auch anderen Vorkommnissen stünden die Feuerwehren den Bayerischen Staatsforsten immer tatkräftig zur Seite.

Küchenchef Jan Heinl räumte mit dem Irrglauben auf, der von Hobbygrillern oftmals praktiziert werde: „Der größte – küchentechnische – Fehler beim Grillen ist, das Fleisch zu würzen, bevor man es auf den Rost oberhalb des lodernden Feuers legt“, so Heinl. „Man gibt den Gewürzen quasi keine Chance, sondern verbrennt sie und damit auch jegliche Chance auf einen guten Geschmack.“

Vielmehr mache es Sinn, das Fleisch, ehe man es würzt, auf einen Punkt zu bringen, auf dem man es haben möchte: „Ich empfehle medium.“ Erst danach sollte man mit dem Würzen beginnen und dann weitergrillen, aber nicht auf der Flamme direkt, sondern wie Heinl es nennt „auf der indirekten Flamme“, oder besser gesagt am Rande der Flamme „garen“ lassen, was besonders gut funktioniert, indem man das Fleisch und die Gewürze in Alufolie einwickelt und dann eben „indirekt“ und nicht direkt auf der Flamme grillt.

Lanze für Wildfleisch

Gleichwohl bricht Heinl auch eine Lanze für Wildfleisch auf dem Grill, was sich bisher noch nicht richtig durchsetzen konnte: „100 Gramm Wildfleisch haben 156 Kalorien, 100 Gramm Schweinefleisch 292 Kalorien“, macht Heinl deutlich. „Heimisches Wildfleisch hat eine astreine Qualität“, rutscht Heinl in den Werbeblock für den Veranstalter ab. „Nicht nur im Winter ist Wildzeit, sondern ganzjährig.“

Vorsicht: Wild wild grillen im Wald ist verboten und deshalb nicht zur Nachahmung empfohlen. Kritik kam auch aus Reihen der Feuerwehr: „Seiner Vorbildfunktion ist der Forst diesmal bei der Auswahl der Location nicht gerecht geworden.“

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