Oktoberfest passt nicht rein

15.8.2014, 15:00 Uhr
Oktoberfest passt nicht rein

© Horst Linke

Im Frühsommer ist Bewegung in die Gastro- und Brauszene in Ebermannstadt gekommen. Das Gasthaus Sonne wurde mit der Sonne 29 wiedereröffnet, seit Juni wird in der Brauerei Sonne unter dem Namen Bavarian Festbeer Brewery (BFB) wieder gebraut.

Das Altstadtfest wird von vier Festwirten (Schatz, Hübschmann, Dotterweich und Giacomo) organisiert. Die Brauereien ihrer Häuser schenken auf dem Marktplatz aus, in diesem Jahr fließen St. Georgen, Mönchshof, Schwanen- und Sonnenbier in durstige Kehlen. Letzteres wird von der BFB unter dem Namen 29er Spezial gebraut.

Plätze für Firmenfeiern

Carsten Raun, der die Sonnen-Brauerei gekauft hat, organisiert große Bierfeste mit Oktoberfest-Atmosphäre — das Ebermannstädter Bier wird mittlerweile auch in London ausgeschenkt. Auch für das Altstadtfest hatte er eine Idee: Bedienungen im Dirndl könnten doch das Bier bringen, vielleicht könnten Firmen sogar Tische reservieren, um mit einer Abteilung ein Sommerfest zu feiern. Auch ein Zelt war kurz angedacht, wurde dann aber wieder verworfen: „Vom Platz her nicht möglich“, sagt Raun, der damit den Trend zu Oktober- oder Bierfesten aufgreifen wollte. Dann sagt er einen gefährlichen Satz: „Wir wollten das ganze ein bisschen bayerischer, nicht so fränkisch machen.“

Bayerisch in Franken, ein ganz heißes Eisen, bei dem bei einigen leicht der Blutdruck steigt. „Ich will nicht provozieren“, sagt Raun. In Zeiten, in denen alles internationaler werde, will Raun nicht lokal denken, sondern „die besten Sachen aus bayerischer und fränkischer Kultur mischen“.

„Neues kann lustig sein“

Nach Rücksprache mit Peter Hübschmann, einem der Sonnenwirte, hat Raun von seinen Plänen abgelassen. „Wir wollen niemanden überrennen. Jetzt feiern wir erst einmal die Wiederbelebung der Brauerei und verschieben das ganze für ein Jahr.“ Raun ist schon gespannt, wie das Festbier munden wird. „Es kann ja auch ganz lustig sein, etwas neues auszuprobieren.“

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