Papst Franziskus erhält Weihnachtspost aus Gräfenberg

17.12.2018, 17:55 Uhr
Papst Franziskus erhält Weihnachtspost aus Gräfenberg

© Foto: Petra Malbrich

"Er lässt sich nichts gefallen, ist ganz bescheiden und einfach und braucht vieles nicht, was andere brauchen", begründet Doris Hollmann ihre Begeisterung für den Pontifex. Bischof Tebartz-van Elst nennt sie als Gegenbeispiel.

"Der Papst übt eine große Faszination aus", schwärmt Hollmann, die etliche Bücher über ihn gelesen hat und die obendrein vor zwei Wochen ganz spontan mit einem Kunden und dessen Ehefrau nach Rom geflogen war. Wäre das Stickbild zu diesem Zeitpunkt schon fertig gewesen, hätte sie es als Geschenk für Papst Franziskus mitgenommen. Aber als die Reise startete, war gerade die Idee dazu geboren.

Zwei Wochen lang stickte Hollmann nach ihrer Rückkehr, oft bis nachts um ein Uhr. "Papst Franziskus ist ein großer Marienverehrer", hat sie gelesen und befestigt mit speziellen Klebepunkten den Leinenstoff im Bilderrahmen, aus dem Maria liebevoll auf ihr Kind blickt. Die Mutter Gottes mit dem Jesuskind passt zudem zum Weihnachtsfest am besten. Es ist aber das einzige Bild, das sie nicht selbst entworfen hat.

Benedikt bleibt auch nicht ohne

"Kleine Dinge bringen auch Freude", betont die Stickerin. Ihre größte Freude und ihr schönstes Weihnachtsgeschenk wäre nun, eine Rückmeldung von Papst Franziskus zu erhalten.

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. bekommt ein ähnliches Bild. "Da habe ich länger Zeit zum Sticken", erklärt Hollmann lachend. Eigentlich hatte sie für Papst Benedikt schon 2007 ein Bild gestickt. Der Grund war der Besuch der Bamberger Symphoniker, die anlässlich des Jubiläums "1000 Jahre Bamberg" in Rom auftraten. "1000 Jahre Bamberg. Wir grüßen unseren Papst Benedikt", stand auf dem selbst entworfenen Banner, verziert mit einer Hostie, dem Kelch, einem Rosenkranz und vielen Sternen.

Papst Franziskus erhält Weihnachtspost aus Gräfenberg

© Foto: Petra Malbrich

Leider machte ihr Erzbischof Schick nicht viel Hoffnung, das Geschenk selbst überreichen zu können. Sie war enttäuscht und überließ es Ludwig Schick, der versprach, es im Bischofshaus aufzuhängen.

Über eine Kundin ist die Gräfenbergerin zum Sticken gekommen und das neue Hobby machte ihr so große Freude, dass sie möglichst viele andere damit beglücken wollte. Vor allem bei Geistlichen möchte sie sich mit Bildern bedanken und sie motivieren. "Der Glaube versetzt Berge", ist sich Doris Hollmann sicher. Sie hat diese Erfahrung in schwerer Krankheit vor einigen Jahren selbst gemacht.

"Wo du gehst, gehe auch ich"

Doris Hollmann hat zum Beispiel die Neupriester Florian Sassik und Philipp Janek beschenkt, denn "ihre Priesterweihe hat mich persönlich sehr bewegt".  Den Primizspruch hat Hollmann je auf das Bild gestickt und ausgeschmückt mit christlichen Symbolen. Eine Kerze und einen Engel stellte sie noch in den Bilderrahmen für Florian Sassik.

Auch Pfarrer Andreas Hornung hat zu seinem fünfundzwanzigsten Priesterjubiläum ein gesticktes Bild erhalten. Dafür dachte sich die Stickerin eine Ruhebank aus mit Büschen und einem Rosenkranz. "Die Bank ist das Symbol dafür, dass Pfarrer Hornung auch einmal zur Ruhe kommen soll". Dass er sich nicht allein fühlen muss, macht der Spruch deutlich: "Wohin du gehst, dahin gehe auch ich und wo du bleibst, bleibe auch ich".

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