Pautzfelder Dorferneuerung kostet 220.000 Euro

6.11.2015, 14:00 Uhr
Pautzfelder Dorferneuerung kostet 220.000 Euro

© Martin Regner

Eilig mussten bei der Bürgerversammlung mehr Stühle herbeigeschafft werden. Der Grund für das rege Interesse: In Pautzfeld läuft eine umfangreiche Dorferneuerung, bei der unter anderem die komplette Ortsdurchfahrt neu gestaltet wird. Viele Anlieger wollten wissen, welche Kosten auf sie zukommen werden.

Hierzu verwies Hermann Seebauer als Leiter des gemeindlichen Bauamts darauf, dass Hallerndorf seit 1978 über eine im Jahr 2004 zuletzt aktualisierte Straßenausbaubeitragssatzung verfügt. Danach werden die Eigentümer aller Grundstücke, die an der Ortsdurchfahrt anliegen, zur Zahlung von Beiträgen herangezogen. Bei Eckgrundstücken, die auch eine zweite Straße berühren, kommt eine Ermäßigung zum Tragen. Die Eigentümer solcher Immobilien müssen nur mit zwei Dritteln der Kosten rechnen, die Besitzer gleich großer Grundstücke ohne zweiten Straßenanschluss berappen müssten.

Ortsdurchfahrt ist Kreissache

Bürgermeister Torsten Gunselmann erklärte, dass die Kosten für die neue Asphaltdecke der Durchfahrtsstraße für die Grundstückseigentümer keine Rolle spielen. Weil es sich um eine Kreisstraße handele, würden diese komplett vom Landkreis Forchheim übernommen.

Pautzfelder Dorferneuerung kostet 220.000 Euro

© Martin Regner

Von den Gesamtkosten aller gemeindlichen Maßnahmen, die sich nach aktuellen Hochrechnungen auf rund 979.000 Euro summierten, seien nur rund 796.000 Euro prinzipiell auf die Anlieger umlegbar, veranschaulichte der Bürgermeister anhand einer Tabelle.

Dazu leiste jedoch das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) im Rahmen des Dorferneuerungsverfahrens einen Zuschuss von knapp 403.000 Euro. Vom Rest wiederum trage die Gemeinde Hallerndorf rund 182.000 Euro selbst. Per Beitragsbescheid auf die Anlieger umgelegt müssten deswegen nur noch 212.000 Euro. „Das ist fast wie Weihnachten“, lautete Gunselmanns Fazit.

Weil die Bauarbeiten noch nicht beendet sind, ist auch die Abrechnung noch nicht vollständig. Deswegen dürfte sich diese Summe noch erhöhen. „Wir können es schaffen, am Ende unter vier Euro Beitrag pro Quadratmeter Grundstück zu kommen“, gab Gunselmann als Ziel aus. Einen fixen Betrag könne er jetzt allerdings nicht nennen.

Im Anschluss meldete sich nur ein einziger Bürger zu Wort. Der meinte, dass es vor Jahren schon, als Gunselmann noch gar nicht im Amt gewesen sei, einmal geheißen hätte, dass auf die Anlieger keine Kosten zu kommen würden. „Ich weiß, dass ich zahlen muss und ich werde auch zahlen“, erklärte der Mann. „Aber korrekt ist das nicht.“

Weder der langjährige Gemeindebeamte Hermann Seebauer noch der Bürgermeister konnten sich jedoch erinnern, dass jemals so etwas versprochen worden wäre. Gunselmann verwies stattdessen darauf, dass „das ganze Dorf und alle Grundstücke aufgewertet werden“, schon allein durch die moderne Infrastruktur.

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