Pfiffige Idee für Villa in Forchheim

27.11.2015, 18:03 Uhr
Pfiffige Idee für Villa in Forchheim

© Beke Maisch

Im Internet hat Henk Rippen die Anzeige der Immobiliengesellschaft „Von Poll“ gelesen. „Die Jugendstilvilla hat mir von Beginn an gefallen“, sagt der gebürtige Holländer. Seit 25 Jahren lebt Rippen im Raum München und betreibt eine Firma, die Unternehmen aus der Automobilbranche berät. Es geht um Themen wie Entwicklung, Elektronik und Software. Weil der Büro-Standort für seine Firma Metaratio GmbH keine Rolle spielt, kam Forchheim ins Spiel. „Ich war mehrmals hier, habe das Annafest besucht, mich hier umgesehen und war begeistert.“

Pfiffige Idee für Villa in Forchheim

© Beke Maisch

Auch das Gebäude und der riesige Garten überzeugten ihn. Im ersten Stock wohnt Henk Rippen seit ein paar Wochen, das Dachgeschoss ist an eine WG vermietet und im Erdgeschoss möchte er einen so genannten „Coworking Space“ einrichten. „Das heißt, ich vermiete Arbeitsplätze.“ Die Idee stammt aus Amerika. Software-Spezialisten sollen hier einen Schreibtisch und die nötigen technischen Anschlüsse vorfinden. Henk Rippen selbst arbeitet vor allem mit freiberuflichen Spezialisten zusammen, wenn er seine Kunden berät. Für solche Kooperationen seien „Coworking Spaces“ optimal. In Forchheim sieht er hier noch eine Marktlücke. „Der Standort ist noch recht produktionslastig, wir können gut noch Dienstleister gebrauchen.“ Außerdem stellt sich Henk Rippen vor, einen Teil des 165 Quadratmeter großen Erdgeschosses an eine Unternehmensberatung zu vermieten.

In den vergangenen Monaten hat der Neu-Forchheimer bereits fleißig Kontakte geknüpft, vor allem über berufliche soziale Netzwerke wie Xing oder Linkedin. Die Einweihungsparty am Freitag soll dazu beitragen, Bekanntschaften zu vertiefen und auch mit den politischen Vertretern ins Gespräch zu kommen. Die Nachbarn sind ebenfalls eingeladen.  Es gibt Häppchen  der Tarte Manufaktur aus Forchheim. Organisiert hat die Feier Matthias Gebhardt, Erlanger Geschäftsstelleninhaber der Von-Poll-Immobiliengesellschaft. Er hat Henk Rippen in den vergangenen Monaten Forchheim gezeigt und das Gebäude an ihn verkauft.

Zirka ein dreiviertel Jahr stand die Villa in der Bergstraße leer, bevor sie für etwas weniger als eine Million Euro den Eigentümer gewechselt hat. "Eine Million Euro ist für Forchheim eine magische Grenze", sagt Matthias Gebhardt.

Das Gebäude wurde 1904 gebaut und gehörte ursprünglich einer Brauereibesitzer-Familie. Zuletzt wohnten mehrere Generationen einer Familie hier unter einem Dach. Im Sommer 2014 sorgte die Villa für Aufsehen, als ein Auktionator das historische Ambiente nutzte, um wertvolle Stilmöbel, seltene Lithographien, Teppiche und Meissener Porzellan aus verschiedenen Haushaltsauflösungen zu versteigern.

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