Pflanzen und Tiere im Egloffsteiner Pfarrwald können aufatmen

23.9.2015, 17:57 Uhr
Pflanzen und Tiere im Egloffsteiner Pfarrwald können aufatmen

© Foto: Rolf Riedel

Auf einer Fläche von 15 Hektar wurden ausgesuchte Stämme konventionell gefällt, jedoch zur Schonung des Bodens mit dem Seilkran zum gegenüberliegenden Hang transportiert und abtransportiert. Die neue Waldsituation mit ihren lichteren und dunkleren Partien sorgte dafür, dass der Bodenbewuchs vielfältiger wurde und dass sich großflächig von selbst Naturverjüngung ansamte.

Die Forstwirtschaftliche Vereinigung Oberfranken (FVO), die Waldbesitzervereinigung Fränkische Schweiz (WBV), das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) und der Waldbesitzer Freiherr Albrecht von Egloffstein stellten die Durchforstung vor. Obwohl pro Hektar etwa 100 Festmeter Holz entnommen worden waren, blieb noch eine große Zahl von Altbäumen stehen. Dadurch wurde eine gute Mischung aus helleren und dunkleren Partien im Wald erreicht. Die unterschiedlichen Pflanzenarten konnten sich nach ihren Lichtbedürfnissen einstellen.

Mit Forstdirektor Michael Kreppel vom AELF führte Freiherr von Egloffstein in den Pfarrwald, der eine steile Neigung von über 35 Grad, mit Südexposition aufweist. Ganz früher gehörten Wald und Land seinen Vorfahren, dann wurden im 19. Jahrhundert sowohl Wiesen und Felder, aber auch Waldteile an die Bauernschaft abgegeben.

Anlässlich der Begehung konnten sich die Fachbesucher davon überzeugen, dass sich die Vielfalt in dem Waldstück deutlich erhöht hat. Die selteneren Baumarten wurden vollständig belassen. Besonders die geschützten Eiben, die vorher unter dem dichten Buchenschirm litten, erholen sich sichtlich. Höhlen- wie Biotopbäume und Totholz blieben stehen und bereichern so den Lebensraum für Tiere und Pilze.

Vielfalt vergrößert

In den lichteren Partien samt sich eine deutliche Naturverjüngung an: Buche, Eiche, Hainbuche, Berg-, Spitz- und Feldahorn, Esche und Bergulme. Wo vorher überwiegend Buchen und Fichten das Bild beherrschten, wird den Waldbesucher der nächsten Generation wieder eine große Vielfalt erwarten.

Auch viele Krautpflanzen besiedeln nun die lichteren Partien. Eigentümer Freiherr von Egloffstein schwärmte von einem Spaziergang mit seiner Ehefrau, wo sie „noch nie so viele Türkenbundlilien auf einem Fleck hat blühen sehen“. Ludwig Thiem, Vorsitzender der Waldbesitzervereinigung, stellte fest: „Es hätte nicht besser laufen können.“

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