Politischer Aschermittwoch in Kirchehrenbach

19.2.2015, 19:14 Uhr
Politischer Aschermittwoch in Kirchehrenbach

© Marquard Och

Der Vizebürgermeister und CSU-Ortsvorsitzende Michael Knörlein trat bei seiner Begrüßung für ein weltoffenes Deutschland ein, wandte sich bei dem Grundrecht auf Asyl aber gegen Missbrauch. Die Partei stehe für Mütterrente, Betreuungsgeld und den Mindestlohn, aber es gebe nach fünf Milliarden Euro Finanzausgleich „von Bayern nichts mehr zu verschenken“.

Zur Kommunalpolitik bemerkte Knörlein: Mit dem Korridor für die Ostspange könne die Gemeinde leben, die Tunnellösung für Ebermannstadt sei eine mögliche Variante. In Erinnerung rief Knörlein die Bürgermeisterwahl von 2014; gut 40 Prozent seien mit der Arbeit der Gemeindechefin nicht einverstanden gewesen.

Die seit 2008 von der SPD praktizierte „Antragsflut“ sei nicht zielführend — allein 10 000 Euro jährlich hätte das (mehrheitlich abgelehnte) „kostenfreie“ Mitteilungsblatt der Gemeinde verursacht.

Michael Hofmann äußerte sich zu den Kriegen in der Ukraine und Syrien, den Anschlägen in Paris sowie der von der Pegida geschürten Angst um die Islamisierung des Abendlands. Den von der Kanzlerin wiederholten Satz des Altpräsidenten Christian Wulff „Der Islam gehört zu Deutschland“ würde er nicht unterschreiben.

Zur Notwendigkeit von neuen Stromtrassen in Bayern fehle ihm bisher ein Nachweis der Betreiber, zunächst seien die kleineren Verteilnetze auszubauen.In Sachen Windkraft bekräftigte Hofmann sein klares Ja zur  10h-Regelung.

Politischer Aschermittwoch in Kirchehrenbach

© Marquard Och

Zum TTIP-Freihandelsabkommen sagte Hofmann: „Bis zur Ratifizierung in allen EU-Staaten sei noch viel zu verhandeln. Seinem Eindruck nach würden die großen Konzerne profitieren, aber nicht alles sei schlecht: „In Forchheim schafft Siemens Arbeitsplätze“.

„Mindeststandards, Mindestlohn und der Sozialschutz nach deutschem Recht“ müssen nach der Ansicht von Hofmann von Amerika akzeptiert werden. „Sonst gibt es keine Unterschrift“.

Den Sozialdemokraten spielte im Sonnensaal das „Forchheimer Saxofonquartett“ zu einer Veranstaltung mit viel Klamauk auf. Als Kindergartenbub ächzte Rainer Gebhardt unter der langen Umbauzeit — dem Gerücht eines Ratskollegen um Schimmel in der sanierten Kindertagesstätte und den Schulden folgend. Den Spaten hatte der angejahrte „Bub“ dabei, um im Notfall sei Geschäft im anliegenden Gemüsegarten zu verbuddeln.

In Rainer Gebhardt sahen die Senioren einen würdigen Nachfolger für Heinrich Kattenbeck beim Bund Naturschutz — „so wie der seinen Weinberg pflegt . . . “ Im Kanalsystem entdeckte der Görch doppelte Rohrdurchmesser in Weilersbach gegenüber Ehraboch. „Die „über dem Jordan“ haben die größeren Kanalratten“, stellte der Heiner fest.

Bei der Eingabe „CSU Kirchehrenbach“ habe der „Herr Google“ den Begriff „Hundewaschanlage“ angeboten; „Ihr alten Grantler – ich kneippe dort gern“, entrüstete sich die Kuni.

Auf die Pauke haute abschließend der SPD-Abgeordnete in Berlin, Andreas Schwarz: In Passau habe der „Schüttelschorsch“ heute wieder 3000 mal die Hand gereicht — für den Schaden, den seine „scheinselbständige“ Gattin im Sozialrecht angerichtet habe.

Rückwärts gerichtet

Den Stoiber ausgegraben, richte sich die CSU jetzt rückwärts aus, so Schwarz. Ein Skandal sei der CSU-Rambo Söder als Sprachrohr des BR in „Dahoam is Dahoam“. Bei der Energiewende und mit der Maut streue „König Horst“ Sand ins Berliner Getriebe.

In Bayern dauere es bis zu einem Gesetz so lang wie eine Ehe von „Loddar“. „In Berlin geben wir Sozialdemokraten Gas, wir sind mit Gesetzgebungen zu Mindestlohn, Aufstockungen der Städtebauförderung und Bafög, dazu der doppelten Staatsbürgerschaft der Motor der Koalition“, klopfte sich Schwarz auf die stolzgeschwellte Brust.

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