Pretzfelder Kicker übten sich als Skisprung-Experten

9.1.2017, 10:50 Uhr
Pretzfelder Kicker übten sich als Skisprung-Experten

© Foto: privat

„Wir haben es uns vor einiger Zeit zum Spaß gemacht, bei Gelegenheit Urlaubs-Grüße als Schnappschuss mit Vereinsutensil zu schicken“, erklärt Martin Lindner. Mit der findigen Eigenwerbung werden auch gemeinsame Ausflüge dokumentiert, die mehr und mehr zur geselligen Tradition werden — und doch oft im sportlichen Zusammenhang stehen. „Die Abwechslung macht‘s, gerade in der Spielpause“, sagt Lindner. Also liefen die Amateurkicker im zweiten Jahr in Folge Innsbruck an. „Bei uns interessieren sich einige ein bisschen für Wintersport und Skispringen. Als in der vergangenen Saison der deutsche Severin Freund so stark durchgestartet ist, kam uns die Idee bei einem Getränk im Sportheim.“

Mit vier Teamkollegen und einem Gast quartierte sich der 30 Jahre alte Mittelfeldspieler in einer Tiroler Pension ein, um vom nahen Wattens wie zehntausende Fans zum Bergisel zu pilgern. „Die Atmosphäre ist leicht anders als im Fußballstadion, aber ziemlich faszinierend. Wenn du einmal den steilen Hang selbst gesehen hast, verstehst du besser, was die Athleten leisten“, findet Lindner.

Wolken trüben Kulisse

Nach der gewonnenen Qualifikation durch Andreas Wellinger durften sich die Franken, denen Freund im Vorjahr einen zweiten Rang beschwert hatte, noch auf ein abermals gutes Resultat aus deutscher Sicht freuen. Doch die Veranstaltung begann bereits mit einer Enttäuschung. Die Pretzfelder mussten auf im Vorfeld erstandene Helme mit Getränkehalter verzichten, weil die Durchmesser der Behältnisse zu unterschiedlich ausfielen. Der eine oder andere Glühwein musste genügen, um in Stimmung und kulturellen Austausch mit gesprächigen österreichischen Gastgebern zu kommen. „Leider war durch die Wolken von der schönen Bergkulisse nichts zu sehen“, erklärt Lindner. Die Pretzfelder, die von ihrer Position die Springer zunächst auf der Videoleinwand anfahren, dann direkt an sich vorbeifliegen und weiter unten landen sahen, übten sich im Schätzen der Weite. „Man entwickelt schnell ein Gefühl“, berichtet Lindner.

Etwas den Spaß trübte gegen Ende der teils windbedingte Absturz des aussichtsreichsten deutschen Kandidaten Markus Eisenbichler. „Verrückt“, nennt Augenzeuge Lindner den Mut und die Klasse des viertplatzierten Polen Kamil Stoch, der sich von einem Sturz im Probesprung trotz Schulterschmerzen nicht aus der Fassung bringen ließ.

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