Projekte, die den Landkreis nach vorne bringen

13.12.2017, 17:02 Uhr
Projekte, die den Landkreis nach vorne bringen

© Foto: Udo Güldner

Immer am Wochenende seit Mai sind sie im Einsatz. Dann wächst an der Staustufe, hinter dem Tierheim, eine neue THW-Halle empor. Sie wird 20 Meter lang, zwölf Meter breit und knapp sechs Meter hoch sein. Die knapp 40 ehrenamtlichen Helfer haben schon 1500 Stunden in ihrer Freizeit gemauert, gesägt und geschweißt. Wenn sie fertig sein werden, dann werden es rund 100 000 Euro sein, die sie in Eigenleistung erbracht haben, so der Ortsbeauftragte Christian Wilfling. "Es bleiben nur noch die Materialkosten von rund 80 000 Euro übrig."

Nur am Dach müssen Spezialisten Hand anlegen. "Die drei Forchheimer Firmen von Thomas Schuster, Philipp Blümlein und Markus Schmidt spenden die Arbeitsstunden ihrer Mitarbeiter." Im Inneren finden Fahrzeuge, Anhänger und Gerätschaften Platz, die derzeit noch provisorisch untergebracht sind. "Wir sind mit 125 Aktiven einer der ganz großen THW-Ortsverbände und brauchen dementsprechend auch Material."

Besonders die mobilen technischen Anlagen des Landkreises für den Katastrophenschutz müssen sicher gelagert werden. Denn im Notfall wie einem Hochwasser braucht es funktionierende Generatoren, um aus Diesel Strom zu erzeugen, spezielle Boote, um Ölsperren zu errichten oder Hochleistungspumpen, um etwa Keller leerzubekommen. "Das sind unsere Kernkompetenzen." Am 9. September 2018, dem Tag der offenen Tür, soll die Halle fertig sein.

Auch andere Baumaßnahmen werden bezuschusst: Die Restaurierung von vier Weg- und Friedhofskreuzen und die Rekonstruktion der Seitenaltäre der Sebastianskirche in Hallerndorf. Zudem die Erneuerung des hölzernen Bodenbeckens des Höhenschwimmbades Gößweinstein. Wobei die Gemeinde im Herzen der Fränkischen Schweiz gleich noch zwei Mal aufgerufen wurde. Mit der Generalsanierung der Dietmann-Orgel in der Herz-Jesu-Kirche Kleingesee und den Balthasar-Neumann-Musiktagen in der Basilika Gößweinstein.

Außerdem bekommen die Diakoniestation Gräfenberg und der Gebrauchtwarenhof Pack mer’s Forchheim Geld für neue Fahrzeuge, der Bund Naturschutz Hilfe bei den "Blühflecken" zum Schutz der Artenvielfalt und der Kinderschutzbund Beistand, um Gewalt- und Drogenprävention an möglichst vielen Schulen im Landkreis durchzuführen.

Für eine "komödiantische Gauklerbühne" wie den Fränkischen Theatersommer ist "Lysistrata" ein Geschenk. Das antike Stück schenkt sich die Wanderbühne mit Sitz in Hollfeld zum 25. Geburtstag im nächsten Jahr selbst. Es wird eine "originelle Inszenierung", wie Intendant Jan Burdinski erläuterte. Dazu trägt auch bei, dass die Athener hochdeutsch, die Spartaner jedoch fränkisch reden. Die Vorlage des Aristophanes, die vor 2500 Jahren ihre Premiere hatte, hat Burdinski umgearbeitet, um den Dreiklang aus prosaischen Worten, rhythmischen Versen und Chorgesängen in unterhaltsames Musiktheater zu verwandeln. Im Frühjahr wird der Bayreuther Komponist Hans Martin Gräbner die Musik dazu erfinden. Darunter wohl auch einen Rap für die listigen Frauen, die sich dem Sex verweigern, um den Krieg zu beenden. "Wir sind schon ganz gespannt und freuen uns auf die neue Saison."

Neben dem Fränkischen Theatersommer haben auch andere kulturelle Projekte einen der begehrten vierstelligen Schecks erhalten. Das Junge Theater etwa bekommt finanzielle Unterstützung bei den ersten "Forchheimer Kulturwochen" und beim ZirkArt-Festival. Über einen Obolus dürfen sich der Nordbayerische Musikbund zur Ausbildung des Bläsernachwuchses, die Synagoge Ermreuth für die neu konzipierte Dauerausstellung mit Textilien und Bücherfragmenten, sowie das FOrsprung-Projekt "JeKi — jedem Kind ein Instrument" freuen.

Für die Leiterin der Ritter-Wirnt-Realschule Gräfenberg Gertrud Eismann war indes vorgezogene Bescherung. Gleich drei Projekte bekommen eine Finanzspritze: Der "Business-Führerschein", mit dem Schüler auf das Berufsleben vorbereitet werden sollen; das Kunstprojekt "school in", mit dem die Geschichte der Häuser Gräfenbergs sichtbar gemacht werden soll; und ein Keyboard, das in den Musikklassen für Bläser, Bad und Chor den Ton angeben soll, wie Musiklehrer Christian Libera erklärte, bevor er zur Trompete griff und mit seinem Ensemble des Musikvereins Forchheim-Buckenhofen die kleine Feierstunde umrahmte.

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