Reine Nervensache

24.6.2014, 12:00 Uhr
Reine Nervensache

© Linke

„Völlig überraschend war der erste Platz von Kaymer bei den US Open nicht, er hatte bereits ein wichtiges Turnier im Vorfeld gewonnen und galt als Mitfavorit. Dass er über einige Jahre keinen großen Titel gewinnen konnte, liegt daran, dass die Luft unter den Top 100 Spielern unheimlich dünn ist. Es kommt im Gegensatz etwa zum Tennis selten vor, dass sich jemand über einen langen Zeitraum ganz oben hält und zum Seriensieger wird. Tiger Woods ist da die Ausnahme.

Der Weg aus der Ergebniskrise führt in erster Linie über die Psychologie. Golf ist Kopfsache. Deshalb nehmen sich viele Profis einen Mentaltrainer. Ihr Handwerk beherrschen die Spitzenleute alle. Kaymer veränderte seinen Schlag vor Jahren nur um ein kleines technisches Detail, brauchte aber lange, um Vertrauen zu seinem neuen Schwung zu entwickeln.

Mittlerweile tritt er so konstant auf wie nie, besticht besonders bei der Vorbereitung zum Loch und seiner Ruhe beim Putten. Er entscheidet sich oft für die richtige Strategie, denn es gibt viele Wege und Methoden, zum Ziel zu kommen. So kommt es auch schon mal vor, dass Profis ihren Schläger nach einem missglückten Versuch wechseln, sich statt mit einem hohen Ball lieber mit einem flachen annähern. Hat man dann einen positiven Lauf wie Kaymer, kommen zwei fast perfekte Runden mit 65 Schlägen auf einem Par 70 Kurs zu Stande.“

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