Rot und gelb leuchtet der Schallschutz

20.6.2017, 16:59 Uhr
Rot und gelb leuchtet der Schallschutz

© Edgar Pfrogner

„Zuckerbrot der Bahn: Stadt darf bei Farbwahl mitreden“: So betitelte unsere Zeitung im September 2014 einen Bericht über die damalige Sitzung des Planungsausschusses des Stadtrates. Was war geschehen?

Ganz einfach: Die Deutsche Bahn, viel gescholten wegen ihrer scheinbaren Unbeweglichkeit in der Planung der ICE-Aus- und Neubaustrecke, hatte eine Art Charme-Offensive gestartet. Zum ersten Mal sollten in Forchheim Schallschutzwände verbaut werden, die innen andere Farben tragen als nach außen. Die erste Stadt, die sich überhaupt für eine Farbe ihrer Lärmschutzwände entscheiden durfte, war nach Angaben von Bahn-Sprecher Frank Kniestedt die Stadt Fürth. Warum die Fürther sich aber für eine Art Hellbraun/Dunkelgelb entschieden haben, bleibt wahrscheinlich ihr Geheimnis.

In Forchheim hätten viele Bürgerinnen und Bürger, aber auch etliche Stadtratsmitglieder am liebsten durchsichtige Segmente gesehen. Doch die Bahn ließ sich in diesem Punkt nur teilweise erweichen. Denn: Transparente Schallschutzwände schützen nicht so gut vor dem Schall. Sie müssten, um dieselbe Schutzwirkung wie farbige Wände zu erzielen, höher werden. Was unter dem Strich auch nicht wirklich toll ist.

Nun werden auf Höhe des Augrabens teilweise transparente Segmente eingebaut, um den Lichteinfall aus dem Osten nicht ganz auszusperren. Auch im Bahnhofsbereich wird es, neben den farbigen, durchsichtige Schallschutzteile geben, bestätigt die Stadtverwaltung auf Nachfrage.
Übrigens: Die gelb-roten Wände werden noch zusätzlich mit dem Stadtwappen verziert.

Vor drei Jahren begründete dies der heutige Bauamtsleiter René Franz mit dem Satz, dass dadurch vielleicht die vorbeirasenden ICE-Gäste „auf uns aufmerksam“ werden. Vermutlich aber war dies schon damals eher als Witz gedacht. Nicht ausgeschlossen ist, dass sich zu Rot und Gelb bald weitere Farben gesellen: durch illegale Graffiti-Sprayer nämlich. Da hilft auch das Stadtwappen nichts.

 

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