Rugby ist Tradition

15.4.2014, 11:30 Uhr
Rugby ist Tradition

© Jonas Baier

„In Frankreich ist Fußball wie in Deutschland die populärste Sportart. Im Südwesten und Westen erreicht Rugby allerdings eine genauso hohe Aufmerksamkeit. Die Engländer brachten diese Tradition einst mit aufs Festland, wo sie Teil der Kultur wurde. Nun hat hier jede größere Gemeinde ihren eigenen Rugby-Club. Auch auf dem Lehrplan nimmt die Sportart eine wichtige Rolle ein.

Die Schüler aus der fünften Klasse (entspricht siebter Klasse in Deutschland, d. Red.) erlernen die Grundlagen, die später vertieft werden. Oft wird Rugby mit dem „American Football“ gleichgesetzt. Dabei gibt es doch neben der fehlenden Polsterausrüstung beim Rugby gewaltige Unterschiede. Beim Rugby gibt es keine fest angreifende oder verteidigende Mannschaft. Wird der eiförmige Ball erobert — es darf nur der ballführende Spieler attackiert werden —, so läuft das Spiel gleich in die andere Richtung weiter. Im Football gibt es immer wieder Unterbrechungen. Obwohl das Geschehen manchmal nach einer wilden Rauferei aussieht, folgt es doch strengen Regeln. Tritte und Schläge sowie Beinstellen werden bestraft. Ein Alleinstellungsmerkmal beim Rugby ist, dass der Ball nur zurück gepasst oder übergeben werden darf und sicher in der Endzone abgelegt werden muss (fünf Punkte). Für einen erfolgreichen Kick gibt es zwei Zähler. Aus dem Spiel heraus bringt solch ein Schuss drei Punkte.

Als ich mit 19 Jahren Profi beim FC Auch Gers wurde, konnte man davon freilich noch nicht leben. Heute aber ist Rugby im Profibereich ein Berufssport. Die Nationalmannschaft hat einen sehr hohen Stellenwert und nimmt jedes Jahr zusammen mit England, Irland, Italien, Schottland und Wales am prestigeträchtigen „Six Nations“-Turnier, der inoffiziellen Europameisterschaft, teil.“

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