Schindzielorz und Priegelmeir glänzen in Malaga

17.9.2018, 20:40 Uhr
Schindzielorz und Priegelmeir glänzen in Malaga

© F.: Bernd Schindzielorz

Im Juli hatte sich Jan Schindzielorz mit 39 Jahren noch einmal einen Traum erfüllt, startete zwölf Jahre nach seiner Abschiedsvorstellung bei den Profis im Nürnberger Frankenstadion wieder bei einer Deutschen Meisterschaft der Aktiven und konnte das Ausscheiden im Halbfinale der 110-m-Hürden sehr gut verschmerzen.

Dänemark als gutes Omen

In der neuen Altersklasse M40 hingegen hängen die Trauben ungleich höher. Auf der freien Strecke über 100 m trat der Dietzhofer in Andalusien immerhin als deutscher Vizemeister an, verpasste jedoch wie im Vorjahr bei der Senioren-EM in Dänemark knapp das Finale. In 11,38 Sekunden mit 0,04 Sekunden Rückstand musste sich Schindzielorz auf Platz neun einreihen. Es sollte ein gutes Omen sein.

Eine vorgezogene positive Überraschung gelang unterdessen Lebensgefährtin Christine Priegelmeir, die ebenfalls als deutsche Vizemeisterin angereist war und das Finale als Ziel ausgegeben hatte. Bei den W35 stürmte sie in 12,83 Sekunden auf der Außenbahn Nummer acht schließlich auf Podestplatz 3. Den Schwung nahm die Lehrerin mit auf die 200-m-Distanz, wo sie in sehr ordentlichen 26,66 Sekunden auf Platz 4 nur drei Rivalinnen ziehen lassen musste.

Es folgte nach vier Tagen Entspannung die Krönung für Jan Schindzielorz über seine Spezialstrecke, die 110-m-Hürden. So locker er noch im Juli über diese WM und die Gelegenheit sprach, eine Städte-Reise mit sportlichem Wettkampfreiz zu verquicken, so penibel hatte sich der ehrgeizige Franke vorbereitet. "Laut meinen Recherchen", ließ der Europameister im Vorfeld wissen, sollte es drei Konkurrenten um die Medaillenränge geben.Tatsächlich fehlte dann mit dem Schweden Robert Kronberg, Olympia-Achter von Sydney im Jahr 2000, ein vermeintlicher Herausforderer. Weil dazu der japanische Titelverteidiger Yoshioka Yasunori schwächelte, hatte Schindzielorz freie Bahn.

Bereits im Vorlauf hatte der Deutsche seine Ambitionen mit einem neuen Europa-Rekord von 14,13 Sekunden eindrucksvoll untermauert. Solide Formsache war es im Endlauf, bei leichtem Gegenwind in 14,17 Sekunden den Briten Mensah Elliott und den Portugiesen Edivaldo Monteiro, Olympia-Teilnehmer 2004 und 2008, auf Distanz zu halten. "Ich wäre gerne noch schneller gelaufen, aber mit der Favoritenrolle muss man auch zurechtkommen und die Platzierung im Auge haben. Es ist vollbracht", konstatiert Schindzielorz hinterher. Abgerundet wurde der Doppel-Auftritt durch den Silberlauf der 4x400-Frauenstaffel mit Christine Priegelmeir und einem ordentlichen fünften Rang der 4x100m-Herren mit Schindzielorz. Im März lockt die Hallen-EM nach Polen.

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