Schloss Thurn: Fledermausnacht lockt 100 Besucher an

3.9.2017, 20:00 Uhr
Schloss Thurn: Fledermausnacht lockt 100 Besucher an

© Alexander Hitschfel

Schloss Thurn: Fledermausnacht lockt 100 Besucher an

© Foto Alexander Hitschfel

Der neunjährige Kai aus Forchheim ist ein wahrer Fledermaus-Freak. Im Rahmen des Vortrages von Diplombiologe Matthias Hammer, wusste er auf fast alle Fragen, die der Fledermaus-Experte stellte, eine Antwort, was selbst den erfahrenen Biologen ins Staunen versetzte. Hammer ist Leiter der Koordinationsstelle für Fledermausschutz Nordbayern an der Uni Erlangen.

Die rund 100 Teilnehmer – von jung bis alt – hatten sich im Eingangsbereich des Erlebnisparks Schloss Thurn, gleich hinter dem Bayerischen Fledermauszentrum versammelt, um gemeinsam mehr über das kleine Säugetier zu erfahren.

Eingeladen zur Fledermausnacht, hatte die Kreisgruppe des Bund Naturschutzes. Beim Vortrag von Diplombiologe Matthias Hammer, der unter dem Motto "Frankens gute Geister" gestellt wurde, gab es so manche Information, die man bisher über die kleinen Säugetiere noch nicht wusste. Von den weltweit über 5000 unterschiedlichen Fledermausarten, würden in Bayern mit 25 registrierten Arten, nur ein Bruchteil der maximalmöglichen Artenvielfalt liegen, so Hammer.

Es gebe quasi Fledermäuse von A bis Z, nämlich von A wie Abendsegler bis Z wie Zwergfledermaus. "Sie fliegen mit den Händen und klettern mit den Daumen und sehen mit den Ohren", erläuterte der Experte, der auch über die Nahrung der kleinen Fledermäuse erzählte. "Sie fressen meist Insekten und Nagetiere, aber zwei bis drei Arten lecken tatsächlich auch Blut und genau diese Minderheit hat den Ruf der 5000 Fledermausarten versaut", scherzte der Diplom-Biologe, der darauf anspielte, dass die Fledermäuse immer gleich mit "Vampirismus" in Verbindung gebracht werden. "Was die Vögel am Tag machen, machen die Fledermäuse in der Nacht, sie jagen Insekten", so Hammer weiter. Deswegen würden die Fledermäuse auch in Fachkreisen immer als "Schwalben der Nacht" bezeichnet.

Aber auch sonst gab es viele interessante Informationen über die Fledermaus zu erfahren. Wer weiß beispielsweise schon, dass ein solches Tier einen Puls von 1000 Schlägen pro Minute haben kann oder die bisher älteste registrierte Fledermaus über 30 Jahre alt geworden ist.

Nach dem Vortrag von Hammer ging es dann daran, die Welt der Fledermäuse spielerisch zu erkunden. Neben verschiedenen Gruppenspielen konnten auch Fledermäuse aus Papier, Pappe und Stoff gebastelt werden.

Bei Einbruch der Dunkelheit machten sich die Teilnehmer dann auf eine Exkursion um rund um Schloss Thurn, um die eine oder andere Fledermaus auf ihren nächtlichen Raubzügen zu beobachten. Als Hilfsmittel wurde dabei der Bat-Detektor eingesetzt, ein Gerät, welches die Rufe der Fledermäuse orten kann. Für den neunjährigen Kai hat sich die Teilnahme an der Fledermausnacht rentiert. "Ich habe heute einiges gelernt, was ich bisher noch nicht wusste, so sein Fazit über den Abend.

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