Schnaid: Autokran versetzt Kreuz auf dem Friedhof

23.6.2017, 11:53 Uhr
Schnaid: Autokran versetzt Kreuz auf dem Friedhof

© Martin Regner

Jede Menge offene Fragen klärte die Verbandsversammlung des Friedhofszweckverbands Hallerndorf-Hirschaid: Das alte Friedhofskreuz kann in weiten Teilen original erhalten werden, die Fläche vor dem Leichenhaus wird barrierefrei gepflastert und die Rechnungsprüfung wurde erfolgreich abgeschlossen.
Bei der letzten Sitzung Anfang Mai verzettelten sich die Verbandsräte in der Rechnungsprüfung für die Haushaltsjahre 2015 und 2016 und brachen diese ohne Ergebnis ab (wir berichteten). Im zweiten Anlauf konnten nun jedoch alle Fragen geklärt werden, wie der Hallerndorfer Kämmerer Christian Schmitt mitteilte. Ein Beschluss zum Ergebnis der Prüfung folgt voraussichtlich in der nächsten Versammlung.
Auch die von Leonhard Weiß im Mai kritisierte, neue Vorschrift, dass beim Ausbaggern von Gräbern auf dem Schnaider Friedhof vorhandene Grabsteine auf Kosten der Angehörigen eines Verstorbenen erst entfernt und später wieder aufgestellt werden müssen, wurde erneut angesprochen. Diesmal von Marianne Schmuck.

Schmitt verwies erneut auf das Risiko, dass Bauhofkräfte bei der Arbeit von einem Grabstein erschlagen werden könnten, etwa wenn der Bagger beim Schwenken gegen den Stein stößt. Wenn sie das wolle, dann könne die Verbandsversammlung dafür die Verantwortung übernehmen, so Schmitt weiter. Die Versammlung müsse lediglich einen Beschluss treffen, dass die Steine trotz des Risikos stehen bleiben dürften.

Als Verbandsvorsitzender Torsten Gunselmann einen Beschlussvorschlag formulierte, zauderte aber sogar Leonhard Weiß, der das Thema aufgebracht hatte, und hob seine Hand nur zögerlich. Gegen seine Stimme sprach sich die Versammlung mehrheitlich dafür aus, dass die Grabsteine vor Aushubarbeiten entfernt werden müssen.

Außerdem fiel eine Entscheidung in der ebenfalls schon debattierten Frage, ob das zentrale Friedhofskreuz saniert oder durch eine Neuanfertigung ersetzt werden soll. Laut Peter Uhlisch von dem beauftragten Natursteinunternehmen muss womöglich nur der unterste Teil des Kreuzes ersetzt werden, wo der alte Sandstein die meisten Risse aufweist und schon hohl klingt. Den Rest des Kruzifixes samt Jesusfigur und Sockel könne man hingegen retten.

Wie berichtet soll das Kreuz ein Stück nach hinten versetzt und der mittige Friedhofsweg entsprechend verlängert werden. Dafür wird voraussichtlich im Juli ein schwerer Autokran auf dem Schnaider Friedhof anrücken.

Die große Fläche vor dem Leichenhaus bekommt außerdem ein frisches Pflaster, dessen optische Gestaltung sich an die 2016 geschaffenen Wege vor der Kirche anlehnt. Das Niveau der Fläche soll nach einem Vorschlag von Marianne Schmuck barrierefrei an den Boden der Leichenhalle angepasst werden: Dann kann der Sargwagen stufenlos auf den Friedhof rollen und Besucher mit Rollstuhl oder Rollator müssen kein Hindernis mehr überwinden.

Wie Planer Theodor Denzlein erklärte, fiel die Wahl auf eine Pflastersorte, die das Versickern von Wasser ermöglicht, damit sich bei Starkregen keine Sturzbäche in das Gräberfeld ergießen.
Das Wegstück hinter der Halle wird bei den Arbeiten aber verschwinden: Die hintere Tür des Gebäudes wird laut Denzlein von niemandem benutzt. Nach dem Ausbau des alten Pflasters soll die Fläche mit Gras angesät werden.

MARTIN REGNER

 

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