Schnelle Hilfe bei Unfällen auf den Felsen

20.4.2015, 18:13 Uhr
Schnelle Hilfe bei Unfällen auf den Felsen

© Foto: privat

„In den vergangenen zwei Jahren gab es meiner Kenntnis nach keinen tödlichen Kletterunfall in der Fränkischen Schweiz. Weitaus öfter trifft es Motorradfahrer. Der Freizeitsport hat sich im letzten Jahrzehnt aber zum Massentrend entwickelt, es gibt mehr als 12.000 eingerichtete Routen im Frankenjura. Da ist es nicht leicht, den Überblick zu behalten. Wir versuchen auf unseren Seiten Sicherheitstipps zu geben und zum Beispiel auf Gefahren wie lose Steine oder unsichere Haken an bestimmten Stellen hinzuweisen. Bei Unfällen kann aber jede Minute entscheidend sein, deswegen wollen wir die Lokalisierung von Verletzten effizienter gestalten. Indem wir den integrierten Rettungsleitstellen Zugriff auf die GPS-Daten der Felsformationen erlauben, können diese ihren Einsatz besser koordinieren und Missverständnisse vermeiden. Das System stellt wichtige Informationen über die Beschaffenheit des Geländes zur Verfügung, wie weit eine Anfahrt mit dem Auto möglich ist, wie lange der Fußweg ist, so dass die Bergwacht abschätzen kann, welche Ausrüstung benötigt wird und ob eine Helikopter-Bergung in Frage kommt. Aufgelistet sind neben der Lage auch alle gebräuchlichen Namen der Felsen, sei es in der Kletterszene oder bei der einheimischen Bevölkerung. Dazu kommen eine beträchtliche Anzahl von Felsen, die unter anderem aus Naturschutzgründen nicht veröffentlicht werden.

In Zukunft könnte die Sicherheit weiter erhöht werden, beispielsweise über eine gesonderte Notruffunktion in unserer Kletter-App, über die der genaue Standort des Hilferufenden an die Leitstelle übermittelt wird. Dies ist technisch machbar, nur stellt die oft unzuverlässige Signalverbindung in Teilen des Frankenjuras noch ein Problem dar.“

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