Schüler aus Ebermannstadt produzieren mit Flüchtlingen CD

23.4.2016, 10:00 Uhr
Schüler aus Ebermannstadt produzieren mit Flüchtlingen CD

© Foto: Florian Ritter

Die Schüler des P-Seminars „Kulturen lernen sich kennen“ wollen zusammen mit Flüchtlingen aus Ebermannstadt und Umgebung ein Hörbuch erstellen, auf Basis deren Erzählungen. Milena Distler, die mit der Pressearbeit beauftragt ist, erklärt: „Es geht uns vor allem darum, die Erlebnisse der Flüchtlinge zu hören und so Einblicke in deren Kultur zu erhalten. Das Hörbuch kann uns ihre Kultur näher bringen.“

Das erste Treffen mit Flüchtlingen war der Startschuss für das P-Seminar und sollte erste Ideen für das Hörbuch geben. Allerdings waren nur zwei Flüchtlinge gekommen, andere hatten kurzfristig abgesagt. Die beiden Mädchen aus dem Irak und Iran, 13 und 17 Jahre alt, setzten sich bei Kaffee und Kuchen zu den Schülern, die sie mit Fragen bombardieren sollten.

Manche Gesprächsthemen sind harmlos, wenn es zum Beispiel um Freizeitbeschäftigungen geht. „Habt ihr eigentlich auch Volksmusik?“ fragt einer der Jungs. Die junge Irakerin ist verwirrt. Sie antwortet: „Ja, wir haben Musik.“ Der Begriff „Volksmusik“ bedarf also erst einer Erklärung.

Verfolgung und Vertreibung

Es gibt aber auch ernste Momente, etwa wenn die beiden jungen Flüchtlinge über die religiöse Verfolgung und Vertreibung aus ihrer Heimat sprechen. Das ältere Mädchen erzählt, sie sei Christin und habe im Iran nie eine Schule besucht. Ihr Vater habe sich Sorgen gemacht. Sie wurde stattdessen in der Kirche unterrichtet.

Katja Opitz ist verantwortlich für den Kontakt mit den Flüchtlingen. Sie erzählt: „Es sind weitere Treffen mit Flüchtlingen geplant, sowie der Besuch eines Sprechtrainers und die Aufnahme in einem Tonstudio. Sponsoren suchen wir auch, damit haben wir allerdings erst angefangen.“ Der erste Schritt ist geschafft, am 24. November soll die fertige CD auf einer Präsentation vorgestellt werden.

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