Schülerbeförderung im Landkreis Forchheim wird teurer

25.10.2018, 10:00 Uhr
Die Stadt pocht auf einen verbesserten ÖPNV.

© Roland Huber Die Stadt pocht auf einen verbesserten ÖPNV.

Denn wie Frithjof Dier, Geschäftsbereichsleiter im Landratsamt, den Räten des Kreis-Bau- und Verkehrsausschusses erläuterte, würden allein 88.000 Euro der insgesamt 143.700 Euro an Mehrkosten beim ÖPNV anfallen, wenn es nicht zu einem neuen Vertrag mit der Stadt Forchheim käme.

Wie berichtet, hatte man im Forchheimer Rathaus den ÖPNV-Vertrag mit dem Landkreis gekündigt, um mit dem Landratsamt über Verbesserungen ab 2019 zu verhandeln. Ein besseres Angebot zu günstigeren Konditionen, unter anderem einen 15-Minuten-Takt in der Hauptverkehrszeit und einen 30-Minuten-Takt in der Nebenverkehrszeit, hat die Stadt damit im Sinn. „Wir hoffen, dass wir uns bis Jahresende mit Forchheim auf einen neuen Vertrag einigen können“, so Dier. Dass sei jedenfalls das Ziel „beider Verwaltungen“.

Sebastian Körber (FDP) wusste, obwohl er auch Forchheimer Stadtrat ist, von diesen Vorgängen nichts: „Schön, wenn man als Stadtrat solche Neuigkeiten aus dem Kreistag erfährt.“ Falls die „Stadt da irgendwo geschlafen hat“, werde er dem jedenfalls nachgehen.

Weitere „dicke Brocken“ an den ÖPNV-Mehrkosten sind steigende Dieselpreise, höhere Löhne sowie Investitionen für Umsteigeanlagen.
Im Bereich der Schülerbeförderung rechnet Dier mit einem Mehrbedarf von rund 48.000 Euro, bedingt durch höhere Fahrpreise des VGN und höhere Schülerzahlen durch das G9 im freigestellten Schülerverkehr (FSV). Auch müssen Sachverständige bezahlt werden, weil FSV-Linien ausgeschrieben werden sollen.

Mathilde Hartmann (CSU) wünschte sich zuletzt eine für Schüler generell kostenlose Beförderung – wohl wissend, dass dieses Thema über die Kompetenzen des Landkreises hinausgeht. Aber sie äußerte diesen Wunsch auch mit Blick auf München, genauer: auf ihren Kreistagskollegen und neuen Landtagsabgeordneten Sebastian Körber.

ÖPNV–Bereichsleiter Klaus Hummel merkte an, dass sich durch die Mehrkosten freilich nichts für die Schüler selbst ändere. „Grundsätzlich ist die Schülerbeförderung weiterhin ja fast kostenlos“, so Hummel. Erst ab der 11. Klasse müssen sich die Schüler beziehungsweise die Eltern an den Kosten beteiligen, sie werden allerdings erstattet, wenn die nächstgelegene Schule besucht wird und die Kosten eine Familienbelastungsgrenze von 420 Euro im Schuljahr übersteigen.

Keine Kommentare